1.Samuel 11

Mai 23

Heutige Bibellese:

1.Samuel 10,1-11,15 / Johannes 13,1-30 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 15,21-23


Nahasch, der Ammoniter, zog mit seinem Heer herauf und belagerte Jabesch. Im nächsten Kapitel (12,12) erfahren wir, dass diese Bedrohung durch die Ammoniter der Anlass für Israel war, einen König zu verlangen.

Der Name Nahasch bedeutet „Schlange“, Ammon repräsentiert den Feind des Volkes Gottes, der sich z.B. durch kleine Irrtümer, Verdrehungen der Wahrheit oder sogar gottlose Lehren auszeichnet. Schon im Paradies ging die Versuchung von der Schlange aus. Und bis heute ist der Satan bemüht, die Glaubenden durch seine List zu verführen, indem er sie von der „Einfalt und Lauterkeit Christus gegenüber“ abzuwenden und dadurch zu verderben sucht (2.Kor 11,3). Jeder Kompromiss, den wir mit ihm eingehen, ist ein Sieg für ihn. Die Männer von Jabesch waren bereit, einen Bund mit „der Schlange“ zu schließen, um Frieden zu haben (V.1)! Sind Sie um des Friedens willen oder aus Bequemlichkeit Kompromisse eingegangen, die dem Willen oder der Wahrheit Gottes widersprechen?

Die Bewohner von Jabesch sollten einen hohen Preis zahlen: Ausstechen des rechten Auges (V.2). Dadurch wurden sie als Kämpfer und Bogenschützen untauglich, weil sie nicht mehr genau hätten zielen können. Falsche Lehren blenden das Auge des Glaubens, so dass man die Wahrheit nicht mehr klar sehen kann!

Als Saul davon erfuhr, kam der Geist Gottes über ihn, wie er auch über die Richter gekommen war. Das gab ihm äußerliche Kraft, bewirkte aber keine inneren (geistlichen) Veränderungen. Es wird nichts über Gebet berichtet; Saul sucht nicht die Gegenwart und Führung des HERRN. Stattdessen reagiert er im Zorn (V.6-7). Es fehlt ihm an echtem Glauben; er ist ein fleischlicher Mensch. Dabei hätte ihm gerade die Tatsache, dass sich 300.000 Männer aus Israel und 30.000 Männer von Juda (also anscheinend alle wehrfähigen Männer) versammelten, ein Zeichen sein können, dass der Geist Gottes Gewaltiges bewirkt!

Nach dem Sieg ruft Samuel alles Volk nach Gilgal, um dort das Königtum Sauls zu bestätigen (V.15; 10,8 deutete bereits an, dass Saul sich als König bewähren müsste). Saul verzichtet auf Rache (V.12-13; 10,27), und erkennt an, dass der Sieg vom HERRN geschenkt war. Wieder spielt Gilgal eine Rolle (10,27), der Ort der Beschneidung, d.h. des Selbstgerichts über das Fleisch. Saul und das Volk freuen sich, aber von Samuel wird dies nicht erwähnt. Der Mann Gottes sah vermutlich tiefer und wusste, dass alles nur oberflächlich war und der HERR Saul bereits verworfen hatte.


Nächster Tag Vorheriger Tag