1.Samuel 12

Mai 24

Heutige Bibellese:

1.Samuel 12,1-13,23 / Johannes 13,31-14,14 / Psalm 119,17-32 / Sprüche 15,24-26


Mit der Einführung des Königtums in Israel war das Ende für Samuels öffentliches Wirken gekommen. Er war alt geworden (V.2; eine wahre Feststellung, mit der gleichzeitig auch der Vorwurf wiederholt wurde, den das Volk gegenüber Samuel gemacht hatte; vgl. 8,5) und musste nun zugunsten des Königs in den Hintergrund treten. Es ist gut, wenn die Diener des HERRN den Zeitpunkt erkennen, an dem es für sie geboten ist, sich vom öffentlichen Dienst zurückzuziehen, sei es, weil sie zu schwach geworden sind oder man nicht mehr auf sie hören will (wie bei Samuel, vgl. 8,5). Samuel tut dies ohne Murren. Sein Rückzug führt aber nicht zur Tatenlosigkeit. Vielmehr konzentriert er sich jetzt noch stärker auf den wichtigen Dienst des Gebets (V.23); einen Dienst, den selbst der schwächste Glaubende noch ausführen kann!

Zum Abschluss seines öffentlichen Dienstes führt Samuel dem Volk nochmals seine Schuld vor Augen. Die Geschichte Israels ist eine Geschichte des Versagens. Schon Abraham hatte versagt und seine Frau als seine Schwester ausgegeben. Mose und Aaron hatten versagt und durften nicht in das verheißene Land kommen. Das Volk Israel hatte versagt, vielfach gemurrt und dem HERRN misstraut. Die Richter hatten versagt, ebenso die Könige (selbst David beging Ehebruch und Mord!). Es gab nur einen, der nicht versagte: den Herrn Jesus Christus. Er starb für unsere Sünden und unser Versagen. Zu ihm dürfen wir immer wieder kommen, unsere Sünden bekennen und Vergebung empfangen (1.Joh 1,9). Sobald wir umkehren und unsere Widerspenstigkeit aufgeben, ist die Beziehung zu Gott wieder hergestellt (vgl. V.15). Um seine eindringlichen Worte und Ermahnungen zu bekräftigen, bittet Samuel um Regen und Donner. In der Zeit der Weizenernte (Mai und Juni) regnet es in Israel gewöhnlich nicht. Doch an jenem Tag sandte der HERR Regen und Donner. Das konnte kein Zufall sein! Israel erkannte daran, dass es eine Sünde gewesen war, um einen König zu bitten (V.17.19). Die Situation erinnert an die zukünftige Ernte am Ende des Zeitalters (Mt 13,39), wenn der Herr wiederkommt. Dann wird ein Donner des Gerichts über diese Erde kommen (Mt 13,40-42) und Israel wird von ganzem Herzen umkehren!


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