Richter 14
Heutige Bibellese:
Richter 14,1-15,20 / Johannes 7,31-52 / Psalm 110,1-7 / Sprüche 14,34-35
Die Geschichte Simsons hat in der Offenbarung eine gewisse Parallele zum Sendschreiben an Philadelphia (Off 3,7-13). Das einzig Negative, das von Philadelphia gesagt wird, ist, dass seine Kraft klein ist. Ebenso war es auch mit Simson. Zwar war er einerseits der kräftigste Mensch der Bibel, andererseits aber auch sehr schwach. Er war so stark, dass er das Stadttor von Gaza wegtragen konnte (16,3; vgl.: „geöffnete Tür“, Off 3,8). Und andererseits so schwach, dass er einer Frau sein Geheimnis preisgab und sich im Schlaf fesseln ließ (16,17-19). Der von Simson besiegte Löwe ist ein Bild für den Satan, der als brüllender Löwe die Glaubenden zu verschlingen versucht (1.Pt 5,8), aber durch Christi Tod am Kreuz besiegt wurde. Philadelphia wurde verheißen, dass Leute aus der „Synagoge des Satans“ sich vor ihnen niederwerfen werden (Off 3,9).
Simson sollte anfangen, Israel aus der Hand der Philister zu retten (13,5). Ihm war dieser Auftrag bewusst, und so suchte er einen Anlass bei den Philistern (V.4). Doch der Weg, den er dazu einschlug, war sicher nicht richtig. Er hätte sich keine Frau von den Philistern suchen sollen. Seine Eltern erkannten, dass der Weg falsch war, aber sie konnten Simson nicht von diesem Weg abbringen und verstanden seine Motivation nicht – er hatte ihnen nicht mitgeteilt, dass er auf diese Weise den Auftrag des HERRN erfüllen wollte (V.4). In diesem Zusammenhang ist das Ereignis mit dem Löwen sehr bedeutsam. Simson zerriss ihn ohne Hilfsmittel, einfach durch die Kraft des Geistes des HERRN. Das war eine Warnung Gottes an ihn: Er konnte die Philister ohne Hilfsmittel besiegen (ohne eine Frau von den Philistern zu heiraten) – einfach durch den Geist des HERRN. Simson scheint das verstanden zu haben. Weil es sich nicht um ein normales Ereignis, sondern um eine persönliche Begegnung mit dem HERRN handelte, erzählte er seinen Eltern nichts davon (V.6). Auf dem Weg zur Hochzeit suchte er erneut die Stelle auf, wo er den Löwen zerrissen und dabei eine persönliche Gottesbegegnung gehabt hatte. Es kam zu einer zweiten Begegnung mit dem HERRN. Der Honig im Körper zeigt die Süße der Gemeinschaft mit dem HERRN an. Doch auch davon erzählte er seinen Eltern nichts (V.9). Und Simson verharrte auf seinem Weg, die Frau von den Philistern zu heiraten.
Dass die Ehe nur eine Woche hielt, sollte jedem unverheirateten Christen eine Warnung sein, sich keinen ungläubigen Ehepartner zu suchen – keinen, der nicht zum Volke Gottes gehört.