Offenbarung 15

Dez 23

Heutige Bibellese:

Esra 10,1-44 / Offenbarung 15,1-8 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 30,15-16


Im vierten Gesicht in Kapitel 14 wurde der Zorn Gottes über diejenigen angekündigt, die das Tier anbeten und sein Zeichen annehmen (14,9-10). Die Kapitel 15 und 16 zeigen im Einzelnen, wie das geschieht.

Kapitel 15 beginnt mit der Beschreibung eines „anderen Zeichens im Himmel“, das sieben Engel mit sieben Plagen zeigt, mit denen der Grimm Gottes abgeschlossen wird. Dies ist bereits das dritte Himmelszeichen. Das erste war das auserwählte Israel, aus dem der Christus kam (12,1), das zweite das des Drachen, der das männliche Kind verfolgte (12,3) und hier die Engel mit den letzten sieben Plagen. Der Grimm Gottes, mit dem die Schalen gefüllt sind, richtet sich besonders gegen das Tier und den Drachen und alle, die sich seiner Herrschaft unterwerfen (16,2.10.13).

Doch bevor die Schalen ausgegossen werden, sieht Johannes zunächst die Überwinder, die das Lied Moses und das Lied des Lammes singen. Sie sind als Überwinder durch die schreckliche Periode hindurchgegangen und nun geben sie Gott die Ehre für diesen Sieg und preisen ihn für sein gerechtes (Gerichts-)Werk. Denn so schrecklich und grausam das Gericht auch ist, es ist nötig:

Denn wenn deine Gerichte die Erde treffen, lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. (Jes 26,9)

Die Engel mit den sieben Plagen kamen direkt aus dem „Zelt des Zeugnisses“, d.h. dem himmlischen Allerheiligsten, der Gegenwart Gottes (V.5-6) und dem Ort, wo das Zeugnis der Pläne Gottes verwahrt wird (vgl. die Tafeln des Gesetzes in der Bundeslade). Die Gerichte, die durch die Engel ausgelöst werden, stehen folglich in völliger Übereinstimmung mit den Plänen Gottes für diese Erde vor dem Erscheinen Jesu Christi. Der Hinweis, dass es sich um den Grimm des Gottes handelt, der „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ lebt (V.7), fügt diesem Grimm noch eine Unendlichkeit an Gewicht hinzu.


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