1.Johannes 3,11-20

Dez 01

Heutige Bibellese:

Daniel 8,1-27 / 1.Johannes 3,7-24 / Psalm 120,1-7 / Sprüche 28,21-22


Die Glaubenden, an die Johannes schrieb, hatten von Anfang an gehört, dass die Glaubenden einander lieben sollen (V.11). Wahre Liebe ist mehr als nur ein Gefühl und das Aussprechen zärtlicher Worte. Echte Liebe zeigt sich in Tat und Wahrheit (V.18). Die Liebe Jesu Christi zu uns erkennen wir daran, dass er für uns sein Leben geopfert hat (V.16). Deshalb sind auch wir schuldig, für unsere Glaubensgeschwister zu sterben. So heißt es z.B. von Priska und Aquila, dass sie für Paulus „ihren eigenen Hals preisgegeben haben“ (Röm 16,4). Wenn die Liebe sogar so weit gehen soll, ist klar, dass sie auch alles andere umfassen muss. Das kann konkret sehr unterschiedlich aussehen. Einmal bedeutet es vielleicht die Bereitschaft, mit irdischem Besitz auszuhelfen (V.17). Ein andermal, „sich selbst den Heiligen zum Dienst“ zu verordnen (wie das „Haus“ des Stephanas; 1.Kor 16,15).

Wenn wir in Tat und Wahrheit lieben, erkennen wir daran auch, dass wir aus der Wahrheit sind und das gibt unserem Herzen Ruhe (V.18-19). Wenn die Liebe aber nicht so deutliche Früchte zeigt – was dann? Dann fehlt die Ruhe, unser Herz verurteilt uns. Und gerade dann dürfen wir wissen, dass Gott größer ist als unser Herz und alles kennt (V.20). Wir dürfen dann an Petrus denken, der sich so sicher war, dass er seinen Herrn niemals verleugnen würde und es dann sogar dreimal kurz nacheinander tat. Als der Herr ihn dann nach seiner Auferstehung zum dritten Mal fragte, ob er ihn lieb haben würde, antwortete er traurig: „Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe.“ (Joh 21,17). Er hatte erkannt, dass er nicht so stark war, wie er gedacht und gehofft hatte. Aber er wusste auch, dass er in seinem Herzen dennoch Liebe zu Jesus hatte – und dass auch dieser das erkannte. Darauf stützte er sich und darauf dürfen auch wir uns stützen. Gott kennt unser Herz und das darf uns bei aller Schwachheit und nach jedem Versagen beruhigen.


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