Apostelgeschichte 18,19-28; 19,1-7
Heutige Bibellese:
Joel 1,1-4,21 / Apostelgeschichte 18,12-19,10 / Psalm 14,1-7 / Sprüche 19,12-14
Als Paulus aus Ephesus abreiste, ließ er Priszilla und Aquila dort zurück. Dank der stets guten Führung des Herrn waren sie zur rechten Zeit am rechten Ort, um Apollos die nötige Belehrung zuteil werden zu lassen, als dieser nach Ephesus kam.
Als Paulus nach Ephesus zurückkehrte, war Apollos bereits nach Korinth weitergereist (19,1). Paulus traf in Ephesus einige Jünger, die wohl von Apollos gemäß der Lehre des Johannes unterrichtet und getauft worden waren. Sie waren weder Nichtglaubende (Juden bzw. Heiden) noch Christen und befanden sich in einer Art „Übergangszustand“. Die beiden Kategorien (Christen und Nichtglaubende) reichen nicht immer. Irgendwie bemerkte Paulus, dass diesen Jüngern noch etwas fehlte und auf seine Nachfrage stellte sich heraus, dass ihnen der Heilige Geist fehlte. Nicht, dass sie nicht von dem Geist gehört hätten (Johannes der Täufer hatte bereits von der Taufe mit dem Heiligen Geist gesprochen; vgl. Joh 1,33). Doch dass die Zeit dafür schon gekommen war, dass wussten die Jünger noch nicht.
Der Bericht über die Jünger in dem Übergangszustand ist auch im Hinblick auf manche „Glaubende“ interessant, die Sünde hassen, Heiligkeit lieben, den Herrn Jesus verehren und nicht daran zweifeln, dass er der Retter ist und daher eindeutig als Glaubende bezeichnet werden können – und denen dennoch etwas fehlt und die sich dadurch auch noch in einer Art „Übergangszustand“ befinden. Es sind Menschen, die all dies haben, und dennoch Schwierigkeiten haben, diese Wahrheiten für sich selbst anzunehmen. Ihnen fehlt noch die persönliche Glaubensgewissheit, die Erleichterung und Befreiung der Seele.
Den Jüngern in Ephesus half eine kurze Belehrung durch Paulus weiter. Dann ließen sie sich auf den Namen Jesu taufen und empfingen den Heiligen Geist, als Paulus ihnen die Hände auflegte. Hier geschah durch Paulus genau das gleiche, was früher bei den Ephesern durch Petrus und Johannes geschehen war. Paulus besaß die gleiche göttliche Vollmacht wie diese Apostel. Prinzipiell ist das Empfangen des Heiligen Geistes allerdings nicht an eine Handauflegung geknüpft.