2.Thessalonicher 2

Juli 15

Heutige Bibellese:

2.Könige 11,1-12,22 / 2.Thessalonicher 2,1-17 / Psalm 12,1-9 / Sprüche 19,8-9


Der erste Thessalonicherbrief wurde geschrieben, um die Glaubenden bezüglich der Zukunft der verstorbenen Geschwister zu belehren und zu trösten. Der zweite Brief enthält Belehrungen bezüglich der Lebenden. Die Erwartung des Kommens des Herrn vom Himmel war anfangs so gegenwärtig, dass es ihnen nicht in den Sinn gekommen war, dass einige zuvor noch sterben könnten. Sie lebten in wahrer Naherwartung der segensreichen Hoffnung.

Der Irrtum, der im zweiten Brief korrigiert werden musste, war ernsterer Natur. Einige versuchten, die Thessalonicher davon zu überzeugen, dass der Tag des Herrn angebrochen sei – und die Verfolgungen und Bedrängnisse, die sie erlebten, schienen dies zu bestätigen. Doch in Kap. 2 führt Paulus weitere Gründe an, warum der Tag des Herrn noch nicht angebrochen sein konnte. Zuerst musste nämlich der große Abfall kommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit kommen. Obwohl er nur ein sündiger Mensch sein wird, wird er den Platz des wahren Gottes in der Welt einnehmen – und nicht nur das: er wird sich sogar in den Tempel Gottes setzen (V.4). Dieser (noch zu errichtende Tempel) wird mit Sicherheit wieder in Jerusalem stehen, der Stadt, in der auch das Christentum begann. In dieser heiligen Stadt werden am Ende Sünde und Hochmut einen Höhepunkt erleben – und das Gericht Gottes einleiten.

Doch noch gab es etwas, das zurückhielt (V.6). Die Thessalonicher wussten, was damit gemeint war (der Heilige Geist bzw. seine Anwesenheit in der Gemeinde) – obwohl sie erst frisch bekehrt waren. Ist es da nicht erschreckend, wie viel Unwissenheit einem heute unter Christen begegnet, insbesondere bezüglich der Themen Entrückung und Tag des Herrn?


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