2.Thessalonicher 1

Juli 14

Heutige Bibellese:

2.Könige 9,1-10,36 / 2.Thessalonicher 1,1-12 / Psalm 11,1-7 / Sprüche 19,6-7


Wie bereits im ersten Brief, dankt der Apostel Paulus auch in diesem zweiten Brief Gott für den Glauben und die Liebe der Thessalonicher, die beide zunahmen (V.3). Wenn man den Dank allerdings mit 1.Thess 1,3 vergleicht, fällt auf, dass die Hoffnung hier nicht mehr erwähnt wird. Die Fortsetzung des Briefes lässt verstehen, wie diese Hoffnung „verlorengegangen“ war. Sie waren (vielleicht durch einen Brief; 2,2) verführt worden, in dem behauptet wurde, dass der Tag des Herrn schon gekommen sei (2,3). Sie erlebten bereits Verfolgungen und Bedrängnisse und dachten daher wohl, dass diese damit in Zusammenhang stünden. Sie hatten nicht erkannt, dass sich das, was Christen schon jetzt teilweise aufgrund ihres Glaubens erleiden müssen, grundlegend von den Gerichten am Tag des Herrn unterscheidet (abgesehen davon, dass zuvor noch einige andere Dinge geschehen müssen; vgl. Kap. 2).

Die Angst, die Entrückung verpasst zu haben und die Gerichte des Tages des Herrn erleiden zu müssen (die sie aus dem AT ja gut kannten), raubte den Thessalonichern die Hoffnung. Doch sie hatten nichts verpasst. Und als Entschädigung für die zu erleidende „Unruhe“ würden sie beim Wiederkommen Jesu mit Ruhe entschädigt werden (V.7).

(Das Ausharren, das in V.4 im Zusammenhang mit den Verfolgungen erwähnt wird, hat nichts mit dem Ausharren der Hoffnung in 1.Thess 1,3 gemeinsam. In V.4 wird lediglich ihr Festhalten am Glauben trotz Widerstand durch die Nichtglaubenden gelobt.)

Paulus tadelte die Thessalonicher nicht dafür, dass bei ihnen die Hoffnung auf die Ankunft Jesu (zur Entrückung) und die damit verbundenen Segnungen der Glaubenden nicht mehr lebendig war. Aber im nächsten Kapitel erinnerte er an die Liebe des Herrn Jesus und Gottes, des Vaters, sowie die gute Hoffnung, die sie gegeben hatten (2,16). Mögen auch wir diese beiden wichtigen Dinge, die Liebe Gottes und die gute Hoffnung, nie vergessen – zum Trost unserer Herzen und zur Stärkung für unseren Dienst (2,17)!


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