Jakobus 1,18-27
Heutige Bibellese:
Prediger 10,1-12,14 / Jakobus 1,19-2,13 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 17,24-25
Die Wiedergeburt geschieht durch das Wort Gottes, das „Wort der Wahrheit“ (V.18; 1.Pt 1,23). Auch ab Vers 21 wird das Wort Gottes wieder erwähnt. Wenn wir in V.19 ermahnt werden, „schnell zum Hören“ zu sein, sollten wir daher zuerst an das Hören des Wortes Gottes denken. Je mehr wir Gottes Wort in uns aufgenommen haben, desto treffender und weiser wird auch unser Reden ausfallen.
In V.21 wird vom „eingepflanzten“ Wort gesprochen. Das Hören soll nicht flüchtig und oberflächlich geschehen (und wie leicht passiert uns dies!), sondern gründlich, so dass sich das Wort tief in unser Herz einpflanzt. Nur dann kann es unser Reden und Handeln beeinflussen (V.22) und man gleicht nicht einem Mann, der sein Spiegelbild betrachtet und danach sofort vergessen hat, wie es aussah.
Im christlichen Glauben herrscht das „Gesetz der Freiheit“ (V.25). Der Ausdruck Gesetz erinnert an das Gesetz Moses und zeigt, dass das Christsein nicht der Beliebigkeit Tür und Tor öffnet. Der Zusatz „Freiheit“ weist dagegen deutlich auf den Gegensatz zum Gesetz Moses hin. Das alttestamentliche Gesetz ist dem Wesen nach negativ, indem es den Menschen sagt, was böse ist und was sie deshalb nicht tun sollen. Es setzt den Lüsten und Begierden der Menschen Grenzen. Das Gesetz der Freiheit ist dagegen positiv – für die, die es lieben. Es richtet sich an Menschen, die von Gott eine neue Natur empfangen haben. Dieses neue Leben liebt die Wege und Worte Gottes, während es alles Böse hasst. Deshalb muss das Gesetz der Freiheit nicht das Böse eingrenzen. Vielmehr dient es dazu, den neuen Menschen zu führen und zu leiten, dessen Herz daran Gefallen gefunden hat, gut, heilig und wahrhaftig zu sein.