Jakobus 1,1-18

Juni 23

Heutige Bibellese:

Prediger 7,1-9,18 / Jakobus 1,1-18 / Psalm 141,1-10 / Sprüche 17,23


Autor des Jakobusbriefes war der Halbbruder Jesu, der in der Anfangszeit der Gemeinde eine führende Stellung innerhalb der Jerusalemer Gemeinde inne hatte (vgl. Gal 2,9), was auch beim Apostelkonzil (Apg 15) deutlich wurde. Die Grüße der Paulusbriefe lauten ganz anders als der Gruß des Jakobus. Der Gruß des Briefes, der im Anschluss an dieses Konzil an die Brüder aus den Nationen geschrieben wurde, lautet genauso wie der des Jakobusbriefes: „Gruß“ (V.1; Apg 15,23).

Der Jakobusbrief ist an die „zwölf Stämme, die in der Zerstreuung sind“ gerichtet – d.h. an Juden und nicht speziell an Christen! Natürlich sind die Judenchristen darin eingeschlossen und der Inhalt des Briefes richtet sich auch hauptsächlich an sie, dennoch ist der Adressatenkreis größer.

Jakobus schreibt ausführlich über das Thema Versuchungen, ihre Notwendigkeit (V.4), die zukünftige Belohnung für die erduldete Versuchung (V.12) sowie die Quelle (V.13-14). Gott ist nicht der Urheber der Versuchungen; vielmehr werden wir durch eigene Begierden versucht! Gott ist Quelle und Urheber alles Guten (V.17), während der Mensch von Schwachheit und Bosheit gekennzeichnet ist. Doch Gott gibt nicht nur gute Gaben und Geschenke – er schenkt auch grundlegende Veränderung zum Guten, wenn ein Mensch durch das „Wort der Wahrheit“ (von neuem) geboren wird und dadurch Gottes Natur erhält. Schon zu alttestamentlicher Zeit hat Gott gesegnet und „Gutes geschenkt“. Aber erst durch die neue Geburt und die Innewohnung des Heiligen Geistes wird ein Mensch zu einer „neuen Schöpfung“ (2.Kor 5,17) und kann durch die Kraft des Geistes dem Bösen widerstehen.


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