Johannes 18,38

Mai 30

Heutige Bibellese:

1.Samuel 22,1-23,28 / Johannes 18,28-19,16 / Psalm 119,113-136 / Sprüche 16,4-5


„Was ist Wahrheit?“ – diese fundamentale und wichtige Frage stellte Pilatus und es ist bestimmt kein Zufall, dass gerade Johannes diese Frage wiedergibt. „Wahrheit“, „wahr“, „wahrhaftig“ sind geradezu charakteristische Ausdrücke in diesem Evangelium. Sie kommen 55-mal vor (Mt 6-mal; Mk 6-mal; Lk 8-mal).

Pilatus wartete nicht ab, um von Jesus eine Antwort auf diese wichtige Frage zu bekommen. Wahrheit ist die Offenbarung (oder Klarstellung) der Wirklichkeit bzw. die Wirklichkeit selbst. Der griechische Ausdruck für Wahrheit, aletheia, besteht aus zwei Teilen: „a“ (eine verneinende, negierende Vorsilbe) und „letheia“ (von „lanthano“ = verborgen sein).

Jesus hat uns offenbart (was nur Joh berichtet), dass Wahrheit noch mehr ist: Wahrheit ist eine Person – Jesus Christus selbst (14,6)! Wer ihn kennt, kann die Wirklichkeit in seinem Licht erkennen. Und wer ihn nicht kennt, wird die Wirklichkeit nie voll erfassen können!

Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht. (Ps 36,10)

Gerade die „brennenden Fragen“ der Menschheit (Wer ist Gott? Was ist der Mensch? Woher kommen wir? Wohin gehen wir?) können wir ohne die in der Bibel von Gott offenbarte Wahrheit nicht richtig beantworten. Selbst ausgefeilte wissenschaftliche Methoden und Untersuchungen können diese Fragen nicht beantworten, weil sie (größtenteils) außerhalb des Horizontes der Naturwissenschaften liegen und sie die einzige Erkenntnisquelle, die hier weiterhelfen kann (Gott bzw. Jesus Christus), natürlich methodisch ausschließen muss.


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