Johannes 12,31-50

Mai 22

Heutige Bibellese:

1.Samuel 8,1-9,27 / Johannes 12,20-50 / Psalm 118,19-29 / Sprüche 15,19-20


In Vers 31 kündigt Jesus ein weiteres Mal das Gericht der Welt an, und seine eigene Kreuzigung. Sein Kreuz würde zum „Anziehungspunkt“ für die Menschen werden (und zum Schutz vor dem Gericht für diejenigen, die sich ziehen lassen würden). Das Volk, das das Gesetz kannte, konnte das nicht verstehen. Sie verstanden das Gesetz so, dass der Christus in Ewigkeit bleiben solle – wie konnte er sich selbst erniedrigen, sterben und erhöht werden? Wer ist dieser Sohn des Menschen (V.34)? Das Gegenteil dessen, was Israel bis heute erwartet. Gottes Gnade und Wahrheit bestimmte, dass Christus in Schande sterben und für die Sünder zum Sündopfer gemacht werden sollte. Dennoch würde er als Person für immer bleiben!

Diese scheinbar so gegensätzlichen Dinge zu verstehen und zusammenzubringen war nicht leicht. Deshalb stellte schon Jesaja fest: „Herr, wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und wem ist der Arm des Herrn offenbart worden?“ (V.38) Ihre eigenen Propheten hatten sie gewarnt (V.38-40)!

Dann bezeichnete er sich ein letztes Mal als das Licht der Welt (V.46). Doch die Juden liebten die Sünde und die Finsternis mehr als das Licht. Dann rief Jesus eine letzte Warnung aus: wer seine Worte nicht befolgt, wird nicht von ihm gerichtet – denn er kam nicht, um zu richten, sondern um zu retten! –, wer Jesus und seine Worte verwirft, wird von dem Wort, das er geredet hat, am letzten Tag gerichtet werden. Er sprach nicht von sich selbst, sondern genau so, wie der Vater ihm geboten hatte (V.48-49). Jesu Worte haben göttliche Autorität. In ihnen liegt nichts Menschliches, nichts Unwahres, nichts Unzuverlässiges – auch wenn es in manchen Kreisen modern geworden ist, solche Lehren zu verbreiten. Jesu Warnung steht: wer Jesu Worte verwirft, wird von dessen Worten gerichtet werden (V.48)!


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