Johannes 7,30-39.45
Heutige Bibellese:
Richter 14,1-15,20 / Johannes 7,31-52 / Psalm 110,1-7 / Sprüche 14,34-35
Als die Pharisäer und Hohenpriester Diener sandten, um Jesus gefangen zu nehmen (was allerdings scheiterte, V.45, weil – wie gesagt – seine Stunde noch nicht gekommen war; V.30), begann Jesus, von seiner Rückkehr in den Himmel zu reden (V.33) – zu dem Vater, der ihn auf die Erde gesandt hatte. Für den Unglaubenden sind solche Worte natürlich unverständlich und so überlegten die Juden, ob er wohl zu den Griechen gehen wolle. Wer nicht an Jesus glaubt, hat nicht nur Probleme, dessen Auferstehung und Himmelfahrt zu verstehen – er kann Jesus auch nicht in die Herrlichkeit des Himmels folgen (V.34.36).
Dann, am letzten Tag des Festes, sprach Jesus von dem, was nach seiner Verherrlichung geschehen würde (V.39). Dabei spielte er auf das „Wasserschöpfritual“ an, das am letzten Tag des Laubhüttenfestes praktiziert wurde: man schöpfte Wasser aus dem Teich Siloah und goss es am Altar aus. So wie das Wasser durch ein Silbergefäß an den Fuß des Altars floss, so sollte der Heilige Geist durch diejenigen fließen, die zu Jesus kämen. Hier geht es nicht (wie in Kapitel 6) um das Essen und Trinken von Jesu Fleisch und Blut, um den eigenen Hunger zu stillen (d.h. die Bekehrung); auch nicht um das tägliche Nähren von Jesus und seinem Wort, um den „täglichen Hunger“ zu stillen. Hier geht es um das Leben in der Kraft und aus der Fülle des Heiligen Geistes. Ein solches „überfließendes“ Leben, das andere erquickt, kann nur der Heilige Geist bewirken.
Die „Geistesströme“, das Leben aus der Fülle des Geistes (das Gesetz kann keine solche Lebensfülle bewirken!), stellen in gewisser Weise eine Ersetzung oder Beiseitesetzung des jüdischen Laubhüttenfestes dar. Das Laubhüttenfest ist ein Bild für die Freude und Herrlichkeit des Tausendjährigen Reiches (vgl. Sach 14,16), das aber erst nach dem Wiederkommen Jesu in Herrlichkeit aufgerichtet werden wird. Bis dahin soll der Segen Gottes durch die Glaubenden in diese Welt strömen.