Lukas 8,4-21

März 28

Heutige Bibellese:

4.Mose 24,1-25,18 / Lukas 8,4-21 / Psalm 71,1-16 / Sprüche 12,1


Im Gleichnis vom Sämann geht es um Samen, der gesät wird. Dieser Same ist ein Bild für das „Wort Gottes“ (V.11). Im Matthäusevangelium, wo das gleiche Gleichnis zur Einführung des Reiches der Himmel dient, wird der Same als „Wort vom Reich [oder: Königsherrschaft]“ bezeichnet (Mt 13,19). Jesus benutzte vermutlich beide Ausdrücke, doch der Heilige Geist leitete die Evangelisten so, dass jeder nur einen der Ausdrücke übernahm.

Der Heilige Geist ist der Geist der Wahrheit (Joh 16,13) und zeugt immer von der Wahrheit, aber er wollte keine völlig identischen Dubletten erzeugen. Er nutzt die kleinen Abweichungen, um verschiedene Aspekte hervorzuheben. 

Sobald das Wort Gottes in einem Menschen aufgegangen ist, besteht der nächste Schritt darin, Zeugnis von Gott zu geben. Davon spricht das nächste Gleichnis. Die Veränderung, die im Innern eines Menschen stattgefunden hat, muss offenbar werden (V.17).

Dann versuchten Jesu Mutter und Brüder zu Jesus zu kommen, was wegen der großen Volksmenge allerdings nicht gelang. Als man ihm davon berichtete, macht Jesus auf eine weitere Wirkung des Wortes Gottes aufmerksam: es verbindet alle die, die es hören und tun, zu einer neuen Familie. Auch Matthäus berichtet von diesem Ereignis (12,46-50), und zwar nach der Ablehnung Jesu durch das abgefallene Volk (vor allem die religiösen Führer, die Jesus mit dem Beelzebul, den Obersten der Dämonen, in Verbindung gebracht hatten). Dort wird die neue Verbindung für alle diejenigen angekündigt, die am Abfall nicht beteiligt sind und den Willen des Vaters tun. Bei Lukas ist die neue familiäre Beziehung dagegen die Belohnung für alle diejenigen, die das Wort Gottes wertschätzen und halten. Beides ist wahr.


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