Matthäus 5,21-48

Jan 06

Heutige Bibellese:

1.Mose 13,5-15,21 / Matthäus 5,27-48 / Psalm 6,1-11 / Sprüche 1,29-33


Die Bergpredigt zeigt, wie man sich im Königreich der Himmel verhalten soll – aber um unsere jetzige Welt zu regieren, eignet sie sich nicht. Wenn ein Staat kein Unrecht mehr bestrafen würde, weil er seine „Feinde“ lieben soll, würde das Unrecht schnell ausufern und Chaos herrschen. Nein, die Obrigkeit „trägt das Schwert nicht umsonst, denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Strafe für den, der Böses tut“ (Röm 13,4). Das, was Jesus in der Bergpredigt vorstellt, funktioniert nur mit erneuerten Menschen. Mit Menschen, die nicht nur dem Schein nach anständig leben (so wie viele Pharisäer äußerlich strikt nach dem Gesetz lebten, aber dennoch innerlich völlig verdorben waren; 23,25-28), sondern von innen heraus durch den Heiligen Geist erneuert sind und täglich mehr in das Bild Christi verwandelt werden (2.Kor 3,18). 

Quelle aller menschlichen Bosheit ist nämlich das Herz (15,19). Deshalb nennt Jesus die glückselig, die ein reines Herz haben (V.8). Und deshalb genügt eine formale äußere Erfüllung des Gesetzes nicht, weil der Ansatz zur Sünde viel tiefer steckt (V.21-48). Ziel der Lebensordnung Christi ist Vollkommenheit – Vollkommenheit nach dem Vorbild unseres himmlischen Vaters. 

Besonders die Verse 21-48 zeigen, dass die Gottesherrschaft, deren Aufrichtung mit dem Kommen Christi begann, nichts völlig Neues gegenüber dem AT darstellt. Vielmehr wird das Alte vertieft, erfüllt und vollendet. 

Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. (Mt 5,17)


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