Nehemia 12

Dez 29

Heutige Bibellese:

Nehemia 12,1-13,31 / Offenbarung 21,1-14 / Psalm 148,1-14 / Sprüche 30,32-33


Kapitel 12 beginnt mit einer weiteren lange Liste, in der die Namen der Priester und Leviten aufgeführt werden, die unter Serubbabel zurückkehrten (V.1-9), sowie die Namen der Familienoberhäupter der Priester (V.12-21) und der Leviten (V.22-26). Diese Liste enthält die Familienoberhäupter aus der Zeit Jojakims, des Sohnes Jeschuas (der mit Serubbabel zurückkehrte und erster Hohepriester nach dem Exil war; V.12.26; vgl. Esr 2,2; Hag 1,1). Zur Zeit Nehemias (über 90 Jahre nach der Rückkehr aus dem Exil) war Jeschuas Enkel Eljaschib Hohepriester (V.10; 3,1). Nach dem Papyri Elefantine war Johanan (V.10) um 408 v.Chr. Hohepriester. Die Aufzeichnung der Familienoberhäupter geschah in der Zeit von Eljaschib bis zu dessen Urenkel Jaddua (V.22), der von 408-404 v.Chr. Hohepriester war. Der Hinweis „bis zur Regierung des Persers Darius“ (424-404 v.Chr.), des Nachfolgers Artaxerxes, weist ebenfalls in diese Zeit. Es ist durchaus möglich, dass Nehemia bis zu dieser Zeit lebte. Sein erster Aufenthalt in Jerusalem dauerte 12 Jahre, von 445-433 v.Chr. (1,2; 13,6). Wie alt er damals war, wird nicht berichtet, und ebensowenig wie viel Zeit bis zu seinem zweiten Aufenthalt verstrich (13,7). Falls Nehemia beim Aufbau der Mauer etwa 30-40 Jahre alt gewesen wäre, hätte er am Ende der Regierungszeit des Darius II. ein Alter von 70-80 Jahren erreicht.

Dann folgt der Bericht über die Einweihung der wiederhergestellten Mauer (V.27-47). Zuerst werden die Sänger genannt. Das Volk hatte allen Grund, Gott zu loben, dass er das Werk trotz aller Widerstände und Anfeindungen ermöglicht hatte, noch dazu in sehr kurzer Zeit (6,15). Der Lobgesang der Dankchöre war eine erste Erfüllung von Jes 35,10:

Und die Befreiten des HERRN werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel, und ewige Freude wird über ihrem Haupt sein. Sie werden Wonne und Freude erlangen, und Kummer und Seufzen werden entfliehen. (Jes 35,10)

Schon damals erfüllte der Lobgesang die Stadt – wie viel mehr wird das der Fall sein, wenn der Herr Jesus wiedergekommen ist und die letzten „Gefangenen“ seines Volkes befreit werden und nach Jerusalem zurückgekehrt sein werden.

Die Sänger kamen von überall her und haben sich wohl am Taltor versammelt (3,13). Jedenfalls lag das Taltor genau zwischen den beiden ersten Stationen der Chöre, dem Aschentor (V.31) und dem Ofenturm (V.38; 3,11-14). Von dort zogen die Chöre auf der Mauer zum Tempel hinauf, der eine nach rechts, angeführt von Esra (V.31.36), der andere von Nehemia begleitet in entgegengesetzter Richtung (V.38). Am Tempel wurden viele Schlachtopfer geopfert und alle freuten sich, weil Gott sie mit Freude erfüllt hatte. Es gibt keine größere Freude als die, die Gott bewirkt. (Deshalb werden auch wir nicht nur aufgefordert, uns zu freuen, sondern uns im Herrn zu freuen!) Dementsprechend war die Freude auch weithin zu hören (V.43).

Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! (Phil 4,4)

Wenn wir an das vergangene Jahr zurückdenken – gibt es da (neben manchem weniger Erfreulichen) nicht vieles, für das wir dem Herrn Jesus danken können? Hat er uns nicht immer wieder geholfen, gestärkt und hindurchgetragen? Wollen wir ihm nicht dafür danken, ihn loben und preisen und ihm die Ehre dafür geben, dass seine gute Hand über uns war (2,8.18)?


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