Nehemia 11

Dez 28

Heutige Bibellese:

Nehemia 9,32-11,36 / Offenbarung 20,1-15 / Psalm 147,1-20 / Sprüche 30,29-31


Die Stadt aber war nach allen Seiten hin weit ausgedehnt und groß, doch das Volk in ihr war spärlich, und keine Häuser waren gebaut. (Neh 7,4)

Auch nachdem die Stadtmauer wieder aufgebaut war (6,15), war Jerusalem kein attraktiver Wohnort. Die Stadt bestand nur aus Ruinen und war dementsprechend spärlich besiedelt. Vermutlich waren auch die Feinde, die ein Erstarken Jerusalems zu verhindern suchten, immer noch aktiv. Die Mehrheit zog es daher vor, außerhalb Jerusalems zu wohnen. Deshalb wurde beschlossen, Lose über alle zu werfen, die außerhalb wohnten, damit jeder zehnte Mann mit seiner Familie in die heilige Stadt zöge (V.1). Das Los war im AT ein gängiges Mittel, um die Entscheidung des HERRN herauszufinden (Spr 16,33; vgl. 2.Mo 28,30 mit Fußnote). Dem Losentscheid zu folgen und nach Jerusalem zu ziehen, kostete Mut und erforderte Selbstverleugnung. Das Volk segnete alle, die dazu bereit waren, d.h. vermutlich alle, die durch das Los vom Herrn auserwählt worden waren.

Wären auch Sie bereit, zur Förderung der Sache Gottes persönliche Vorteile und Sicherheiten aufzugeben? Jesus selbst hat sich uns zum Vorbild gegeben, indem er Mensch wurde und sogar die Erniedrigung am Kreuz auf sich nahm (Phil 2,7-8).

Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach! (Mt 16,24)

Die Bezeichnung „heilige Stadt“ (V.1) für Jerusalem wird sonst im AT nur noch in V.18, Jes 48,2; 52,1 und Dan 9,24 benutzt. Nach dem Exil wurde die Heiligkeit schrittweise wieder hergestellt. Zuerst werden die heiligen Geräte erwähnt (Esr 1,7; 8,28), dann heilige Priester (Esr 8,28), das heilige Volk (Esr 9,2), die heilige Stätte, das Heiligtum (Esr 9,8). Auch die Tore wurden geheiligt (3,1) und die Sabbate als heilig bezeichnet (9,14), bis schließlich die ganze Stadt wieder heilig geworden war. Alles, was mit dem heiligen Gott in Verbindung steht, soll heilig sein – auch wir und die Gemeinde (1Pt 1,15-16)!

In den Versen 3-24 findet man wieder eines der vielen Namensregister der Bibel. Dort werden die Oberhäupter derer genannt, die von den Stämmen Juda und Benjamin in Jerusalem wohnten, sowie von den Priestern, Leviten, Torhütern und Tempeldienern. (Die Tempeldiener wohnten auf dem Ofel, einem Hügel südlich des Tempelberges; V.21). Eines Tages wird der HERR sie alle für ihren treuen Dienst belohnen. Auch wir dürfen wissen, dass unser Dienst für den Herrn nicht „vergeblich“ ist. (1.Kor 15,58):

Ihr aber, seid stark und lasst eure Hände nicht schlaff werden! Denn es gibt einen Lohn für euer Tun! (2.Chr 15,7)

Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist. (Off 22,12)

Die übrigen Israeliten lebten in den anderen Städten Judas (V.20), die in V.25-34 aufgezählt werden.


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