Esra 10,1-8

Dez 23

Heutige Bibellese:

Esra 10,1-44 / Offenbarung 15,1-8 / Psalm 142,1-8 / Sprüche 30,15-16


Schechanja, der sich mit vielen anderen bei Esra versammelt hatte, als Esra vor dem Haus Gottes weinte und die Sünde des Volkes bekannte, schlug vor, die Mischehen aufzulösen und die heidnischen Frauen mit ihren Kindern fortzuschicken. Auf den ersten Blick erweckt dieser Vorschlag den Anschein, als würde das eine Unrecht (Mischehen) durch ein anderes (Scheidung, die der HERR hasst; Mal 2,16) zu beseitigen versucht. Doch eine Fortsetzung der Ehen brachte die Gefahr mit sich, dass die fremden Frauen ihre Männer wieder zum Götzendienst verführen könnten – der die Hauptursache für die Wegführung in die babylonische Gefangenschaft gewesen war.

Esra ließ sich nicht lange bitten, die Angelegenheit zu regeln, sondern stand sofort auf und ließ die Priester, die Leviten und ganz Israel schwören, gemäß dem Vorschlag zu handeln. Immer noch voller Trauer über die geschehenen Sünden verbrachte Esra die Nacht fastend in einer Zelle im Tempel (V.6). Er hatte noch ein tiefes Empfinden dafür, wie schlimm Sünde in den Augen Gottes ist.

Wenn es zu einer Erweckung kommen soll, müssen (wenn Gottes Gesetz wie hier übertreten worden ist) zuerst die Sünden bereut und bekannt werden (V.1-2; Kap. 9). Jeder einzelne muss sich anhand des Wortes Gottes prüfen und seine Sünden bekennen. Eine Erweckung ist immer auch von einer Reformation begleitet. Jede Bekehrung oder erneute Umkehr ist eine Abkehr vom Alten (mit bisher geduldeten Sünden muss radikal gebrochen werden) und eine (erneute) Hinwendung zu Gott – mit dem Ziel, fortan nur noch IHM zur Verfügung zu stehen und IHM zu dienen:

[...] wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, dem lebendigen und wahren Gott zu dienen [...] (1.Thess 1,9)

Auf die Nacht des Sündenbekenntnisses und der Buße folgt der Tag der Erneuerung. Esra bestellte die Rückkehrer von ganz Juda nach Jerusalem, um die Sünde der Mischehen zu beseitigen. Jeder, der innerhalb von drei Tagen nicht käme, sollte aus der Gemeinschaft Israels ausgeschlossen und sein Eigentum konfisziert werden (V.8).

Oft wird gesagt, dass wir mehr beten müssten, damit mehr „geschieht“. Das ist sicher nicht verkehrt. Aber noch dringender ist es wohl, sich den Ernst der Sünde bewusst zu machen, Buße zu tun, sich von der Sünde zu reinigen und in Heiligung zu leben (d.h. für Gott und nach dessen Geboten)!

Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes. (2.Kor 7,1)

Denke nun daran, wovon du gefallen bist, und tue Buße und tue die ersten Werke! [...] (Off 2,5)


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