Esra 7

Dez 21

Heutige Bibellese:

Esra 7,1-8,20 / Offenbarung 13,1-18 / Psalm 140,1-14 / Sprüche 30,10


Der Tempel war im 6. Regierungsjahr von Darius I. Hystaspes (521-486 v.Chr.) fertiggestellt worden (6,15). Nach ihm regierte Xerxes I. (486-465 v.Chr.), der in der Bibel Ahasveros genannt wird (4,6) und zu dessen Zeit die im Buch Ester beschriebenen Ereignisse geschahen. Esra zog während der Regierung Artaxerxes (465-424 v.Chr.), der in der Bibel Artahsasta genannt wird (V.1), nach Jerusalem und kam in dessen 7. Regierungsjahr dort an.

Zwischen der Vollendung und Einweihung des Tempels (515 v.Chr.) und der Rückkehr Esras und seiner Gefährten von Babel nach Jerusalem (458 v.Chr.) liegt über ein halbes Jahrhundert. Die Bibel schweigt darüber, was in dieser Zeit in Jerusalem geschah und was aus Serubbabel wurde. Allerdings zeigt Kap. 9-10, dass es in dieser Zeit zu einem sittlichen und religiösen Niedergang kam. Möglicherweise waren es diese schlimmen Zustände, die in Esra den Wunsch weckten, nach Jerusalem zu ziehen.

Aus dem Stammbaum geht hervor, dass Esra ein Priester war, ein Nachkomme Aarons (V.1-5). Außerdem erfahren wir, dass er ein kundiger Schriftgelehrter war (V.6). Doch im Gegensatz zu den Schriftgelehrten zur Zeit Jesu war er kein „frommer Theoretiker“ (vgl. Mt 23,2-3), sondern ein Praktiker. Er kannte die Bibel nicht nur, sondern „hatte [auch] sein Herz darauf gerichtet“, das Gesetz Gottes zu tun und zu lehren (V.10). Esras ganzes Leben war auf den HERRN und dessen Gebote ausgerichtet! Worauf ist Ihr Herz gerichtet?

Schön ist auch die immer wiederholte Feststellung Esras, dass die Hand des HERRN, seines Gottes, über ihm war (V.6.9.28; 8,18.22.31). Das AT ist voll von Beispielen dafür, dass der HERR Gelingen schenkte, wenn Menschen sein Wort als Richtschnur für ihr Leben nahmen (obwohl es auch Gegenbeispiele gibt wie Hiob). Auch uns gilt die Verheißung, dass Gottes Hand über uns bzw. Gott mit uns ist. Jesus wird im AT unter dem Namen „Immanuel“ angekündigt, was „Gott mit uns“ bedeutet (Jes 7,14; Mt 1,23). Das Bedeutet nicht, dass wir vor jedem „finsteren Tal“ bewahrt werden, wohl aber, dass der Herr selbst im tiefsten Tal mit uns ist (vgl. Ps 23,4). Das Schöne bei Esra war, dass ihm nicht entging, dass Gottes Hand über ihm war. Uns fehlt oft die nötige Sensibilität um zu bemerken, wie oft Gott seine Hand über uns hält (und ihm dafür zu danken)! Sollten wir nicht (wieder) bewusster darauf achten, wie oft der Herr seine schützende und segnende Hand über uns hält? Das hält uns dankbar und gibt Mut für die Zukunft!

[...] Ich aber, ich fasste Mut, weil die Hand des HERRN, meines Gottes, über mir war [...] (Esra 7,28)


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