Sacharja 12

Dez 15

Heutige Bibellese:

Sacharja 12,1-13,9 / Offenbarung 7,1-17 / Psalm 134,1-3 / Sprüche 29,23


In der Endzeit werden alle Nationen aus allen Himmelsrichtungen mit Israel Krieg führen (vgl. 14,2). Ausdrücklich werden als Feinde der König des Südens, der König des Nordens, die Könige von Sonnenaufgang (d.h. von Osten) und das Tier (d.h. der Führer des wiederhergestellten Römischen Reiches im Westen) genannt (Dan 11,40-41; Off 16,12.15; 19,19). Es ist allerdings nicht ganz einfach, eine Abfolge der einzelnen Kämpfe anzugeben. Als Schauplätze dieser letzten großen Kämpfe vor dem Tausendjährigen Reich wird das „Land der Zierde“ (Israel; Dan 11,41), und zwar insbesondere Harmagedon und Jerusalem genannt (V.2; 14,2; Off 16,16). Harmagedon heißt „Berg oder Gebirge von Megeddo“. Megiddo liegt im Westen der Jesreel-Ebene und ist ein Ort wichtiger Schlachten in der Geschichte Israels. An den Wassern von Megiddo besiegte Israel Sisera (Ri 5,19), und bei Megiddo wurde auch König Josia von Pharao Necho getötet, worauf sich V.11 bezieht (2.Chr 35,22-25). Als Ort für den Kampf gegen Gog werden die Berge Israels genannt (Hes 38,8.21; 39,2.4), was ebenfalls auf Megiddo hindeuten könnte.

Die Weissagung Sacharjas konzentriert sich auf die Stadt Jerusalem, die Stadt, die in Gottes Augen die Mitte unter den Nationen ist (Hes 5,5; vgl. Hes 38,12, wonach Israel der „Nabel“ der Welt ist). Jerusalem wird eine Taumelschale (oder: Schwelle des Strauchelns) sein und ein Stemmstein, an dem sich alle verwunden oder überheben, die ihn hochstemmen wollen (V.2-3). Schon heute sind alle Augen auf Jerusalem gerichtet. Kaum ein Tag vergeht, an dem Israel oder Jerusalem nicht in den Nachrichten genannt werde – und das, obwohl das Land nicht größer ist als das Bundesland Hessen. Schon heute ist Jerusalem umkämpft. Die arabische Welt leugnet den Anspruch Israels auf Jerusalem und viele andere Länder würden Teilungspläne für die Hauptstadt Israels unterstützen. In der Endzeit wird der Kampf um Jerusalem seinen Höhepunkt erreichen. Israel wird Zielscheibe für den Hass der Welt sein. Alle Nationen werden sich gegen die Stadt Gottes versammeln (V.3) – und doch keinen Erfolg haben, weil der HERR seine Augen über dem Haus Juda offen halten und das Heer der Völker in Verwirrung bringen (mit Blindheit schlagen) wird. Er wird (ähnlich wie in den Kriegen, denen Israel seit der Staatsgründung ausgesetzt war) sein Volk stärken, so dass alle feindlichen Völker durch es verzehrt werden und die Bewohner Jerusalems in Jerusalem wohnen bleiben werden (V.6; vgl. auch 9,13-16). Der Versuch, Israel zu vernichten, wird den Völkern zum Verhängnis werden, denn wer Israel antastet, der tastet Gottes Augapfel an (2,12)!

Stolz und Überheblichkeit ist nicht nur ein Problem unserer Tage, sondern jeder Zeit. Deshalb wird der HERR zuerst Juda von den Feinden retten und erst danach Jerusalem und das Haus Davids, damit der Stolz Jerusalems nicht zu groß wird! Rivalität soll ausgeschlossen werden.

Da auch wir zur Überheblichkeit neigen, muss der Herr auch im Leben der Glaubenden manchmal Vorsorge treffen, um sie bei niedriger Gesinnung zu halten.

[Paulus schrieb: ...] Darum, damit ich mich nicht überhebe, wurde mir ein Dorn für das Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. (2.Kor 12,7)


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