Sacharja 8,19

Dez 12

Heutige Bibellese:

Sacharja 8,1-23 / Offenbarung 4,1-11 / Psalm 131,1-3 / Sprüche 29,18


So spricht der HERR der Heerscharen: Das Fasten des vierten und das Fasten des fünften und das Fasten des siebten und das Fasten des zehnten Monats wird dem Haus Juda zum Jubel und zur Freude und zu fröhlichen Festzeiten werden. [...] (Sach 8,19)

Diese vier besonderen Fastentage pro Jahr, die von orthodoxen Juden heute noch gehalten werden, gehen auf historische Ereignisse zurück. Am zehnten des zehnten Monats wird zur Erinnerung an die Belagerung Jerusalems gefastet (2.Kön 25,1). Mit dem Fasten am 9. Tag des fünften Monats trauert man um die Zerstörung sowohl des ersten (Salomonischen) als auch des zweiten (nach der Rückkehr aus dem Exil wieder aufgebauten und durch Herodes den Großen umgebauten) Tempels, die beide am gleichen hebräischen Datum zerstört wurden (2.Kön 25,8-9)! Das Fasten am dritten Tag des siebten Monat wird zur Erinnerung an die Ermordung Gedaljas begangen, den Nebukadnezar als Statthalter Judas eingesetzt hatte (2.Kön 25,25). Im vierten Monat gedenkt man fastend des Durchbruchs der Jerusalemer Stadtmauer zur Zeit des zweiten Tempels.

In Kapitel 7 war die Frage nach dem Fasten aufgeworfen worden. Der HERR antwortete ihnen, dass es nicht auf äußere Rituale ankommt, sondern auf die rechte Herzenshaltung. Weil Israel nicht gerecht, gütig und barmherzig gewesen war und auch die Zurechtweisungen des HERRN nicht angenommen hatte, hatte der Herr sie über alle Nationen verstreut und ihr kostbares Land zur schaurigen Öde werden lassen. Als Erinnerung und in Trauer über diese Unglücke hatte man die Fastentage eingeführt (die nicht auf eine Anordnung des HERRN zurückgingen!) und mit viel Wehklage gehalten (7,5). Doch es fehlte immer noch an der rechten Gesinnung und echter Demütigung vor dem HERRN. Deshalb spricht er das harte Urteil, dass sie die siebzig Jahre lang (d.h. die ganze Zeit der Gefangenschaft über) nicht ihm gefastet hätten! Solange wir in Selbstsucht und Sünden verharren, wird der Herr auch an unseren Aktionen kein Gefallen finden, selbst wenn sie uns nach außen auch noch so fromm erscheinen lassen!

Wie bereits erwähnt, werden die Fastentage von den frommen Juden bis heute eingehalten. Doch wenn der Herr wiederkommen wird, dann werden diese Tage zu Freudentagen werden, zu einer fröhlichen Festzeit. Gott wandelt Trauer in Freude. Das gilt besonders für die Zeit des Tausendjährigen Reiches, also nachdem der HERR Israels Schuld vergeben haben wird (vgl. 13,1). Aber auch heute schon kann jeder, der an Jesus Christus glaubt und Vergebung seiner Sünden empfängt, diese Freude erleben:

Meine Wehklage hast du mir in Reigen verwandelt, mein Sacktuch hast du gelöst und mit Freude mich umgürtet, damit meine Seele dich besinge und nicht schweige. HERR, mein Gott, in Ewigkeit will ich dich preisen. (Ps 30,12-13)

Jubeln sollen meine Lippen, wenn ich dir spiele, und meine Seele, die du erlöst hast. (Ps 71,23)


Nächster Tag Vorheriger Tag