Sacharja 9,1-8.13

Dez 13

Heutige Bibellese:

Sacharja 9,1-17 / Offenbarung 5,1-14 / Psalm 132,1-18 / Sprüche 29,19-20


Sacharja lebte zu Beginn des Persischen Reiches. Die Verse 1-8 beziehen sich auf die Eroberungen, die Alexander der Große nach der Schlacht von Issus 333 v.Chr. in ganz Palästina machte (vgl. V.13) und sind damit eine Vorhersage des Griechischen Weltreiches. Der Abschnitt 11,4-14 bezieht sich auf das Römische Reich und die Kapitel 12-14 schließlich auf Ereignisse in Israels Zukunft am Ende der Zeiten.

Möglicherweise beziehen sich bereits die in V.1-2 genannten Städte auf Eroberungen Alexanders des Großen (die Anordnung der Aufzählung entspricht im Wesentlichen seiner Marschroute). Hadrach ist vermutlich die Bezeichnung für Hatarikka, einer Stadt im Norden von Hamat (die in assyrischen Keilschriften erwähnt wird). Damaskus war die Hauptstadt Syriens (Arams). Hamat war eine syrische Stadt nördlich von Damaskus. Tyrus und Sidon waren zwei phönizische Küstenstädte, die im Westen lagen.

Die Eroberung von Tyrus wird ausführlich in Hes 26 beschrieben. Tyrus war ein Bollwerk. Fünf Jahre widerstand es der Belagerung durch die Assyrer unter Salmanassar V. und zehn Jahre später für dreizehn Jahre der Belagerung des babylonischen Heeres. Als Nebukadnezar nach 13 Jahren Belagerung die Stadt Tyrus doch eroberte, flohen die Tyrer mit ihren Besitztümern auf die vorgelagerte Insel. Ihr Reichtum war so gewaltig, dass die Menge von Silber und Gold mit der Allgegenwärtigkeit und Gewöhnlichkeit von Staub und Dreck verglichen wird (V.3). Alexander gelang es, die Inselfestung Tyrus innerhalb von 5 Monaten zu erobern (V.4). Dieser schnelle Fall der Stadt zeigt, dass Gott selbst dabei eingriff (V.4). Die schnelle Eroberung der mächtigen und sicher geglaubten Stadt Tyrus löste bei den umliegenden Städten und Nationen Furcht und Zittern aus (vgl. V.5).

Es folgt die Beschreibung des Gerichts Gottes über die Philisterstädte (eine der fünf wichtigsten Philisterstädte, Gat, wird in V.5-7 nicht erwähnt). Die „abscheulichen Stücke“ in V.7 beziehen sich auf durch Götzendienst entweihte Mahlzeiten oder unreine Tiere. Dass die heidnischen Opfer aus dem Mund der Philister verschwinden werden, ist ein Hinweis darauf, dass sie sich von den Götzen weg zu Gott bekehren werden und dadurch sogar wie Verwandte des Stammes Judas werden. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass sich dies nach der Invasion Alexanders erfüllt hätte. Vielmehr scheint diese Aussage (wie V.10ff) in die Zukunft zu weisen, auf den Segen, der mit der Herrschaft des Messias anbrechen wird.

Vers 8 hat sich dagegen erfüllt. Mehrfach zogen die Heere Alexanders des Großen an Jerusalem vorbei, ohne dass die Stadt belagert worden wäre. Gott bewachte und schützte seine Stadt. Gleichzeitig weist V.8 aber auch in die Zukunft: „dass nie mehr ein Gewalthaber bei ihnen hindurchzieht“. Nach Alexander zog noch mancher Gewalthaber gegen und durch Jerusalem (insbesondere Antiochus IV. Epiphanes, der ein Vorbild für den Antichrist ist und sogar den Tempel entweihte, aber auch die Römer und viele andere). Doch im Tausendjährigen Reich wird kein Fremder mehr die Stadt durchziehen (vgl. Joe 4,17)!

Vers 13 (und eventuell auch der Rest des Kapitels) bezieht sich auf die Auseinandersetzung der Makkabäer (169-135 v.Chr.) mit dem griechischen Königen Antiochus IV. Epiphanes (vgl. Dan 11,32), Antiochus V. Eupator, Antiochus VI. und Antiochus VII. Sidetes, die in Syrien herrschten. Zugleich ist der hier beschriebene jüdische Sieg auch eine Vorwegnahme des letzten Kampfes und Sieges Israels vor dem Friedensreich.


Nächster Tag Vorheriger Tag