Daniel 6

Nov 29

Heutige Bibellese:

Daniel 6,1-29 / 1.Johannes 2,1-17 / Psalm 119,137-160 / Sprüche 28,17-18


Eifersucht ist ein großes Übel und immer wieder Anlass zu bösen Intrigen. So war es auch bei Daniel und den Ministern, die ihren ungeliebten Konkurrenten loswerden wollten (V.4). Der König mag sich angesichts des Vorschlags, dass 30 Tage lang an keinen Gott oder Menschen eine Bitte gerichtet werden dürfe als nur an ihn, sehr geschmeichelt gefühlt haben. Wir sollten daraus lernen, dass wir (entgegen der menschlichen Natur) besonders kritisch sein müssen, wenn Menschen uns schmeicheln!

Die Verehrung von Menschen (neben oder anstelle Gottes) ist eine Eigenart der „Zeit der Nationen“. Die Herrscher der Weltreiche (vor allem die Römischen Kaiser) beanspruchten göttliche Ehren. Die Römische Kirche erhebt Menschen zu Stellvertretern Christi. Und am Ende wird die Menschenverehrung darin gipfeln, dass das (vom Satan mit Macht ausgestattete) Tier und sein Bild göttlich verehrt wird und der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn des Verderbens, den Tempel Gottes betreten und sich als Gott verehren lassen wird (2.Thess 2; Off 13)! Doch es gibt nur einen Gott, der retten und befreien kann (V.28). Ihm allein gebührt alle Ehre – keinem irdischen Menschen!

Als die Minister nach Herausgabe des Erlasses Daniel vor dem König verklagten, merkte er, dass man ihm eine Falle gestellt hatte. Bis zum Sonnenuntergang versuchte er noch, eine Gesetzeslücke zu finden und Daniels Leben zu retten, aber vergeblich. Das Gesetz der Meder und Perser war unaufhebbar; das Gesetz ließ kein Schlupfloch, Daniel die Löwengrube zu ersparen. Darius liebte Daniel, fand aber keinen Weg, ihn zu retten und konnte nur noch darauf hoffen, dass der Gott Daniels das ihm Unmögliche tun könnte und würde. Und der konnte! Gott fand nicht nur einen Weg, Daniel zu retten. Seine Liebe suchte und fand einen Weg, die ganze Menschheit zu retten, die durch die Sünde und das Gesetz zum Tod verurteilt ist (vgl. Röm 6,23):

Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn [...] sandte [...] (Röm 8,3)

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. (Joh 3,16)

Auch dieser Rettungsweg führte zunächst in die „Löwengrube“. In dem messianischen Psalm 22, in dem die Kreuzigung Jesu prophetisch beschrieben wird, heißt es:

Rette mich aus dem Rachen des Löwen [...] (Ps 22,22)

Jesus wurde dem „Löwen“ (dem Teufel, der die Macht des Todes besitzt; vgl. Hebr 2,14; 1.Pt 5,8) gegeben, er wurde nach seinem Tod in ein Grab (eine „Grube“) gelegt, das sorgfältig mit einem Stein verschlossen und anschließend versiegelt wurde (V.18; Mt 27,66).

Doch wie die Löwen Daniel nicht verletzen konnten, so konnte auch der Tod dem Herrn Jesus nichts antun und ihn nicht festhalten. Am dritten Tag stand er von den Toten auf und verließ das Grab. Das Grab ist leer! Jesus hat den Tod besiegt!

Daniel wurde gerettet, weil er auf seinen Gott vertraut hatte. Wenn wir an Jesus Christus glauben und auf seinen Sieg über den Tod vertrauen, wird er auch uns erretten!


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