Daniel 2

Nov 25

Heutige Bibellese:

Daniel 1,1-2,23 / 2.Timotheus 2,1-21 / Psalm 119,65-80 / Sprüche 28,12


Das Standbild aus den verschiedenen Metallen (Kap. 2), die vier Tiere (Kap. 7) und die siebzig Jahrwochen (Kap. 9) geben einen einzigartigen Überblick über den Ablauf der Weltgeschichte während der „Zeiten der Nationen“ (Lk 21,24) und bilden eine wichtige Grundlage für das Verständnis und die Einordnung der gesamten biblischen Prophetie.

In seinem zweiten Regierungsjahr hatte Nebukadnezar einen Traum, der ihn beunruhigte und schlaflos machte (V.1). Er spürte, dass dies kein gewöhnlicher Traum war und wünschte eine zuverlässige Deutung. Deshalb stellte er seine Weisen auf die Probe, indem er ihnen den Traum selbst nicht mitteilte. Wenn sie ihm seinen Traum mitteilen könnten, dann wüsste er, dass auch die Deutung korrekt wäre. (Es ist auch möglich, dass Nebukadnezar sich an den Inhalt des Traumes nicht mehr erinnern konnte. Auch dann hätten die Weisen sich keinen Traum ausdenken können, denn das Erinnerungsvermögen reicht trotzdem noch soweit, dass man den Traum wiedererkennt, wenn der wahre Traum erzählt wird. Selbst in diesem Fall wäre es also ein Test für die Weisen gewesen.)

Die Weisen legen Einspruch beim König ein. Was er forderte, übertraf einfach alles, was ein Mensch leisten konnte (V.11)! Nur die Götter könnten das. Mit dieser Einschätzung lagen sie ziemlich richtig – allerdings können selbst die Götter (Götzen) nicht die Zukunft vorhersagen, sondern nur der einzig wahre Gott! Der HERR hat selbst betont, dass nur ER die Zukunft voraussagen kann und gerade dies das Zeichen dafür ist, dass ER der einzige und wahre Gott ist (Jes 41,22-23; 42,9). Die vielen erfüllten Prophetien des ganzen AT (über 200 bereits im Buch Daniel) sind ein Beweis für die Existenz Gottes. Glauben kann man beweisen (vgl. Apg 9,22; 18,28)!

Der König war über die Unfähigkeit der Weisen erbost. Er erkannte, dass sie keine echten Fähigkeiten besaßen, sondern nur „Lug und Trug“ (V.9) reden konnten. Wir wissen jedoch, dass hinter Wahrsagerei und Zauberei auch mehr stecken kann. Es können Werke der Finsternis sein (Eph 5,11), betrügerische Zeichen, zu denen der Satan die Macht gibt und die er gebraucht, um Menschen zu verführen und in seinen Bann zu ziehen (2.Thess 2,9). Deshalb warnen sowohl AT wie NT vor Zauberei und Wahrsagerei – sowohl vor der aktiven Ausführung, als auch davor, solche Menschen unter sich zu dulden (3.Mo 19,26; 5.Mo 18,10; Gal 5,19-20; Off 21,8).

Der König beschloss, alle Weisen töten zu lassen. Als Daniel an die Reihe kommen sollte, erkundigt er sich zunächst nach dem Hintergrund, ging zum König hinein und erbat sich eine Frist, um dem König die Deutung kundzutun (V.16). Vielleicht dachte er daran, wie einst Josef dem Pharao von Ägypten dessen Traum gedeutet hatte (obwohl er den Traum erzählt bekam). Jedenfalls vertraute er seinem Gott, dass dieser ihm die Deutung kundtun würde (V.16)! Er sagt nicht, dass er dem König den Traum eventuell würde deuten können, sondern glaubt fest daran, dass sein Gott ihn nicht im Stich lassen würde.

[...] Dem Glaubenden ist alles möglich. (Mk 9,23)

Ist nicht oft mangelnder Glaube unsererseits der Faktor, der Gott in seinem Wirken begrenzt? Daniel geschah nach seinem Glauben (vgl. Mt 9,29): Gott offenbarte ihm den Traum und dessen Wirkung – nachdem Daniel mit seinen Freunden intensiv dafür gebetet hatte (V.17-18).


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