Hesekiel 20,10-44

Nov 09

Heutige Bibellese:

Hesekiel 20,1-21,5 / 1.Petrus 2,11-3,7 / Psalm 108,1-14 / Sprüche 27,7-9


Die Verse 5-9 beschreiben die Sünden des Volkes im Land Ägypten, die Verse 10-17 diejenigen der ersten Generation in der Wüste. Selbst kurz nach der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens lebte das Volk nicht nach den Ordnungen Gottes, entweihte die Sabbate und betrieb Götzendienst. Dadurch kam diese ganze Generation in der Wüste um. Von Vers 18 bis 26 wird die zweite Generation beschrieben. Der HERR hatte sie ermahnt, dem Beispiel ihrer Väter nicht zu folgen (V.18), und dennoch taten sie es. Der HERR blieb ihnen um seinetwillen gnädig und vernichtete sie nicht, doch kündigte er bereits damals an, dass das Volk wegen seiner Untreue und Sünden unter die Nationen zerstreut würde (V.24). Das hatte sich zur Zeit Hesekiels bereits zum Teil erfüllt. Das Nordreich war von den Assyrern deportiert und in alle möglichen Länder verstreut worden und ein Teil Judas befand sich bereits in Babylon.

Schwierig auszulegen ist Vers 25. Das Gesetz und die Gebote Gottes sind gut (Röm 7,12). Warum lesen wir hier, dass der HERR ihnen Ordnungen und Rechtsbestimmungen gab, die nicht gut waren? Die Verse 25-26 sind im Sinne von Röm 1,24.26.28 zu verstehen. Dort wird festgestellt, dass die Menschen, obwohl sie Gott anhand der Schöpfungswerke erkennen konnten, nicht die ihm zustehende Ehre gegeben haben. Als Folge davon hat Gott sie in Götzendienst, sexuelle Verirrungen und dergleichen hingegeben. So hatte auch Israel damals Gott verworfen und er hat sie dahingegeben, dass sie sich dem Götzendienst zuwandten und die Ordnungen und Rechtsbestimmungen der Götzenverehrung befolgten. Die waren nicht gut und durch deren Befolgung kann man nicht (wie bei Befolgung des Gesetzes Gottes, wenn dies möglich wäre) leben (V.21.25). Eine besonders abscheuliche Entartung und Beispiel für die Verdorbenheit der Götzenordnungen sind die in V.26 erwähnten Kindesopfer. Ahas und Manasse sind Beispiele für Könige, die ihre Söhne den Götzen opferten (2.Kön 16,.3; 21,6).

Als Israel schließlich im Land war, ging das Sündigen weiter (V.27-32). Der letzte Teil ist im Wesentlichen noch zukünftig. Zwar leben inzwischen wieder 4 Millionen Juden in Israel (V.34), aber der größte Teil des Volkes (14 Millionen Juden) lebt immer noch in der Diaspora, über die ganze Erde verstreut. Und diejenigen, die zurückkehren wollen, kehren alle zurück, Gläubige wie Ungläubige. Am Ende der Zeit (vor Anbruch des Tausendjährigen Reiches) wird der HERR dagegen mit seinem Volk ins Gericht gehen (V.35-36), alle diejenigen, die ihm nicht nachgefolgt sind, ausscheiden und nur die Treuen „unter dem Hirtenstab hindurchziehen lassen“ und abgezählt ins Land bringen (V.37-38). Der treue Überrest Israels wird errettet werden, nie mehr gottlos handeln, und Röm 11,26 erfüllt werden:

[...] und so wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden [...] (Röm 11,26)

Vers 39 ist auch ein Hinweis darauf, dass sich von den Juden niemand am Abfall am Ende des Tausendjährigen Reiches beteiligen wird, zu dem der Satan viele verführen wird (Off 20,7-9).


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