Hesekiel 16,52-63
Heutige Bibellese:
Hesekiel 16,43-17,24 / 1.Petrus 1,1-13 / Psalm 106,32-48 / Sprüche 27,3
Wenn schon Samaria und Sodom, die mit ihren Sünden im Vergleich zu Jerusalem wie gerechte Städte erschienen, vom HERRN wegen ihrer Sünden gerichtet worden waren, dann war auch das Gericht Jerusalems unausweichlich (V.52). Doch der HERR wird das Geschick dieser Städte wenden (V.53)! Jerusalem hatte den „Ehebund“, den der HERR mit ihr geschlossen hatte, verachtet und gebrochen, indem sie sich anderen „Männern“ (Göttern) zuwandte und mit ihnen „hurte“ (V.58-59). Der HERR hätte also allen Grund gehabt, Jerusalem für immer zu verstoßen. Doch V.60 zeigt erneut die Gnade des HERRN: Er wollte (trotz allem, was Jerusalem ihm angetan hatte) an seinen Bund denken, den er in ihrer Jugend (der Erwählung zur Zeit Davids) geschlossen hatte – und einen ewigen Bund mit der Stadt aufrichten!
Der neue Bund, den der HERR mit Jerusalem und dem ganzen Volk Israel aufrichten wird, ist der, von dem auch Jeremia gesprochen hat:
Siehe, Tage kommen, spricht der HERR, da schließe ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: nicht wie der Bund, den ich [...] geschlossen habe [...] um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen, - diesen meinen Bund haben sie gebrochen [...] Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. [...] alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten [...] ich werde ihre Schuld vergeben und an ihre Sünde nicht mehr denken. (Jer 31,31-34)
Die Aufrichtung des neuen Bundes wird von großer Scham und großer Wehklage in Jerusalem und dem ganzen Land Israel begleitet sein (V.61.63; Sach 12,11-14), weil man den HERRN erkennen, genauer: den durchbohrten Jesus als Messias erkennen wird (V.62; Jer 31,34; Sach 12,10). Doch das Wichtigste an dem neuen Bund ist, dass es ein ewiger Bund sein wird (V.60), der nicht mehr durch Sünde gebrochen werden kann. Vielmehr werden Sünde und Schuld vergeben sein (V.63; Jer 31,34; Sach 13,1)!
Die gegenüber Jerusalem gezeigte Treue des HERRN gibt auch uns Mut und Hoffnung. Wie oft verhalten wir uns ihm gegenüber ähnlich untreu wie Jerusalem, indem wir tun, was ihm nicht gefällt oder sogar verunehrt. Wie schön ist es da zu wissen, dass der Herr uns trotz unserer Untreue und Sünden nicht verstößt, sondern treu bleibt und uns immer wieder annimmt und vergibt, wenn wir unsere Sünden bekennen (1.Joh 1,9)!
[...] wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. (2.Tim 2,13)