2.Chronik 24,4-10

Okt 23

Heutige Bibellese:

2.Chronik 24,1-25,28 / Hebräer 4,1-13 / Psalm 94,1-23 / Sprüche 26,3-5


Das Haus des HERRN, der Tempel, war während der Regierungszeit Ataljas vernachlässigt worden, so dass er Risse hatte. Außerdem waren Atalja und ihre Söhne in den Tempel eingedrungen und hatten die heiligen Gaben entwendet und für die Baalim verwendet (V.7). Als Joasch den desolaten Zustand des Gotteshauses bemerkte, lag es ihm am Herzen, den Tempel zu erneuern (V.4). Er versammelte die Priester und Leviten, damit sie in den Städten Judas Geld dafür einsammeln sollten (zusätzlich sollten auch die Einnahmen des Tempels dazu verwendet werden; 2.Kön 12,5). Joasch ermahnte sie zur Eile – doch die Leviten beeilten sich nicht (V.5)!

Als in seinem 23. Regierungsjahr der Tempel immer noch nicht ausgebessert war, stellte er den Priester Jojada zur Rede, weil die Leviten wenig Geld eintrieben und das eingenommene Geld nicht für die Ausbesserung benutzt wurde (V.6; 2.Kön 12,7-8). Von Jojada wird berichtet, dass er viel Gutes an Israel getan hatte und deshalb sogar ein Ehrenbegräbnis unter den Königen Judas erhielt (V.16). Außerdem wurde ihm später zusammen mit dem Schreiber das gesammelte Geld zur Weiterleitung anvertraut (V.11, Fußnote; 2.Kön 12,11). Deshalb ist nicht davon auszugehen, dass die Nachlässigkeit bezüglich des Tempels von ihm ausging. Naheliegender ist die Vermutung, dass er aufgrund seines hohen Alters die Kontrolle über die Priesterschaft verloren hatte. Jojada wurde 130 Jahre alt, was zur Zeit Abrahams, relativ kurz nach der Sintflut, noch normal, aber in der Zeit der Könige bereits ein hohes Alter war. Joasch regierte 40 Jahre lang, so dass Jojada bei dessen Krönung bereits über 90 Jahre alt gewesen sein muss (er starb ja vor Joasch) und folglich in dessen 23. Regierungsjahr (2.Kön 12,7) bereits über 113 Jahre!

Wenn wir das heutige Haus Gottes betrachten, die Gemeinde, dann können wir auch viele Risse entdecken: Zunahme der Bibelkritik, wenig Interesse am Wort Gottes, nachlassender Stellenwert von Heiligung, mehr Bedürfnisorientierung als Christuszentrierung usw. Lässt uns das gleichgültig wie die Leviten (V.5)? Sind uns andere Dinge wichtiger als das Haus Gottes? Oder setzen wir uns im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür ein, dass das Haus nicht weiter verfällt, sondern erneuert wird (V.4)? Vielleicht können wir durch ein gutes Vorbild ja auch andere zum Mithelfen motivieren, die bisher aus Resignation untätig sind?

Schön ist es zu lesen, dass das Volk nicht murrte, als es „zur Kasse gebeten wurde“, sondern mit Freuden gab (V.10)!


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