Hoheslied 8,1.6-12

Juni 26

Heutige Bibellese:

Hoheslied 5,2-8,14 / Jakobus 3,13-4,12 / Psalm 144,1-15 / Sprüche 17,28


In Vers 6 äußert Sulamith den Wunsch, ein Siegelring am Herzen Salomos zu sein. Sicher wünschen auch wir uns, dass Jesus uns in seinem Herzen hat. Aber sind wir auch bereit, ein Siegelring in seiner Hand zu sein? Der Ring wurde – ganz nach Belieben des Herrschers – in den weichen Lehm oder Ton gedrückt, um Dokumente zu beglaubigen oder Gegenstände als sein Eigentum zu kennzeichnen. Sind wir gefügige Werkzeuge in der Hand unseres Herrn, durch die er der Welt seinen „Stempel“ aufdrücken kann, durch die er die Welt verändern kann?

Die Verse 8-10 sind sehr aufschlussreich. Sulamith sagt „wir haben eine Schwester“ (V.8). Wir? Sie hatte eine Schwester. Salomo und sie waren Freund und Freundin, Geliebter und Geliebte, aber keine Geschwister (vgl. V.1)! Wenn Jesus Christus unser Herr und Bräutigam ist, dann werden unsere Probleme auch seine Probleme. Ist das nicht wunderbar? Nehmen wir das in Anspruch?

Sulamith fragt, was sie mit ihrer noch kleinen Schwester tun sollten (V.8). Seine Antwort ist schlicht und ergreifend: das, wozu sie geeignet ist. Wenn sie eine Mauer wäre, würden sie sie durch silberne Zinnen veredeln und vollenden, falls sie dagegen eine Tür wäre, sollte sie mit Zedernbrettern versperrt werden (V.9). Und plötzlich erkennt Sulamith, wozu sie selbst zu gebrauchen ist. Sie sieht nicht mehr nur auf ihre Sündhaftigkeit (Schwärze; 1,5), sondern erkennt plötzlich, dass sie eine Mauer ist – sie zu etwas zu gebrauchen ist! Jetzt vernachlässigt sie auch ihren eigenen Weinberg nicht mehr (vgl. 1,6). Und schon zeigt sich Frucht (V.12). Doch sie will nichts davon für sich behalten. Den Ertrag stellt sie Salomo zur Verfügung – und einen geringen Anteil auch den Hütern.

Wie sieht es mit Ihnen aus? Haben Sie erkannt, wozu der Herr Jesus Christus Sie gebrauchen möchte? Trägt Ihr „Weinberg“ nur für IHN Frucht, oder suchen Sie ihren eigenen Vorteil? Geben Sie auch den Hütern den Ihnen zustehenden Anteil ab (vor allem den Lehrern in der Gemeinde, die durch ihre Dienste dazu beitragen, dass unsere Frucht zunimmt; vgl. 1.Tim 5,17)?

Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet. (Joh 15,8)


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