Prediger 5,7-15; 6,7

Juni 22

Heutige Bibellese:

Prediger 4,1-6,12 / Apostelgeschichte 14,8-28 / Psalm 140,1-14 / Sprüche 17,22


Angesichts von Unterdrückung und Unrecht, die überall sichtbar geschehen, sollen wir uns nicht wundern (5,7). Manche Menschen wundern sich darüber und sehen dies als Beweis dafür, dass Gott nicht existieren kann, weil er andernfalls sofort richtend eingreifen würde. Doch wir leben in einer Zeit der indirekten Herrschaft Gottes, in der er nur indirekt richtet (8,11-12; im Gegensatz zum kommenden Tauendjährigen Reich, wo Jesus Christus direkt richten wird). Er hat Obrigkeiten (Regierungen) eingesetzt, und ihnen das Gericht übertragen (Röm 13). Dennoch wacht er (der „Hohe“) über allem und greift manchmal ein.

Reich zu sein hat manche Vorteile – aber auch Nachteile: die Sorge um den möglichen Verlust des Reichtums raubt dem Reichen Schlaf, während der Arbeiter sorglos schlafen kann (V.11). Und wenn der Reiche seinen Reichtum verloren hat und der Sohn, der alles erben sollte, leer dasteht, so ist das Übel groß (V.12-13). Doch selbst wenn man den Reichtum nicht verliert – was nützt dies in der Stunde des Todes? Genauso nackt, wie man auf die Erde gekommen ist, muss man sie auch wieder verlassen (V.14). Es gibt nichts, was man von all seiner Mühe mitnehmen könnte – jedenfalls nicht „unter der Sonne“ (der Prediger redet hier nicht von Dingen, die ein Glaubender für Gott tut und für die er himmlischen Lohn bekommen wird). Auch wir sollten das stets bedenken und nur nach den Dingen trachten, die wirklich zählen!

[...] denn wir haben nichts in die Welt hereingebracht, so dass wir auch nichts hinausbringen können. [...] Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. (1.Tim 6,7-8)

Die Gottseligkeit mit Genügsamkeit aber ist ein großer Gewinn [...] (1.Tim 6,6)

Das Schlimme am Reichtum ist, dass er zu einer Sucht werden kann. Man will immer mehr und wird davon nie satt (V.10). Und vor allem: die Seele wird nicht satt (6,7). Gott hat die Ewigkeit in das Herz des Menschen gelegt (3,11). Der Mensch verlangt nach Gott. Und dieses Bedürfnis können weder Erfolge, Reichtum, Freundschaften u.ä. stillen – sondern nur Gott selbst!


Nächster Tag Vorheriger Tag