2.Samuel 2,12-31

Juni 04

Heutige Bibellese:

2.Samuel 2,12-3,39 / Apostelgeschichte 2,1-47 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 16,18-19


Zwei Heere stehen sich beim Teich Gibeon, nordwestlich von Jerusalem, gegenüber: Einerseits das Heer Israels, angeführt von Abner, dem ehemaligen Heerführer Sauls und dem jetzigen Heerführer Isch-Boschets (Sauls Sohn). Auf der anderen Seite das Heer Davids, angeführt durch dessen Neffen Joab (V.13.18; 1.Chr 2,15-16).

Joab war ein harter Mann (3,39), der später nicht vor der Ermordung Abners zurückschreckte (3,27). Abner war dagegen von edlerem Charakter, aber er stand auf der falschen Seite, nämlich auf der Seite Isch-Boschets. Und das, obwohl er erkannt hatte, dass der HERR dem David geschworen hatte, ihn zum König zu machen (3,9). David ist in der Bibel oft ein Bild des viel größeren Königs Jesus Christus. Müssen nicht auch wir zu unserer Schande gestehen, dass wir uns oft hart und unedel verhalten wie Joab, während mancher Nichtglaubende uns durch sein edles Verhalten beschämt? Und dennoch gilt: solange man nicht auf der richtigen Seite steht, auf der Seite Jesu Christi, ist man verloren; das beste Verhalten genügt nicht, um gerettet zu werden!

Abner wollte das Volk schonen und schlug daher eine Art Zweikampf vor. Auf beiden Seiten wurden dazu die 12 besten Männer ausgewählt – doch alle starben, weil alle gleichschnell dem anderen das Schwert in die Seite stießen. Zum Andenken daran nannte man das Feld „Feld der Seiten“ (V.16; Fußnote). Darauf kam es zu einem heftigen Kampf, in dem Israel geschlagen wurde. Asael, einer der Neffen Davids, verfolgte Abner. Hier zeigte sich die edle Gesinnung Abners. Joab hätte mit einem Verfolger vermutlich kurzen Prozess gemacht, doch Abner warnte ihn zweimal (V.21-22). Erst als dieser sich immer noch weigerte, Abner in Ruhe zu lassen, tötete er ihn (V.23). Da Abner hier aus Notwehr handelte, kann die spätere Rache Joabs an Abner nicht entschuldigt werden.

Danach stellte Abner Joab zur Rede und beschwerte sich quasi über den nicht endenden Kriegszustand (V.26). Doch Joab machte ihn darauf aufmerksam, dass Abner selbst daran Schuld war. Hätte er nicht geredet (was sich wohl auf den Vorschlag zum Kampfspiel bezieht, V.14), dann hätten Joab und seine Leute sich schon längst zurückgezogen (V.27). Auch wir sollten uns, bevor wir anderen die Schuld an den misslichen Zuständen geben (z.B. innerhalb der Christenheit oder örtlichen Gemeinde), zunächst uns selbst fragen, wie groß unser Anteil daran ist!


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