1.Samuel 25,1-17.25.38

Mai 31

Heutige Bibellese:

1.Samuel 24,1-25,44 / Johannes 19,16-42 / Psalm 119,137-160 / Sprüche 16,6-7


Nach dem Tod Samuels zog David weiter südlich in die Wüste Paran. Nach seinem großen Sieg über sich selbst und über Saul folgte dort ein großes Versagen. Er verlor seine Selbstkontrolle, anstatt barmherzig und sanftmütig auf die Torheit Nabals zu reagieren (dessen Name bedeutet Torheit und sein Verhalten zeigt, wie passend dieser Name für ihn war; V.25) und auf Rache zu verzichten (wie zuvor gegenüber Saul). Seine Wut brach ungezügelt aus ihm hinaus und er war zu Gewaltanwendung bereit. Hätte der HERR ihn durch das Einschreiten Abigajils nicht davor bewahrt, dann hätte er ein ähnliches Blutbad angerichtet wie Saul an Ahimelech und den übrigen Priestern von Nob! Was war die Ursache für diesen tiefen Fall? Er lebte nicht in enger Gemeinschaft mit dem HERRN. Wir lesen nirgends, dass er den HERRN bezüglich seiner Handlungen befragt hätte; weder als er die zehn Männer zu Nabal sandte (V.5), noch als er mit den 400 Männern zur Rache auszog (V.13). Zwar ist fehlende Berichterstattung kein strenger Beweis, aber wenn er den HERRN befragt hätte, hätte er anders reagiert.

Andere Details werfen dagegen ein besseres Licht auf David. Vers 7 zeigt seine Bescheidenheit. Die zehn Männer sollten Nabal daran erinnern, dass die Männer Davids seinen Hirten nichts zuleide getan und kein Vieh gestohlen hatten. Ist das ein Grund für eine Belohnung, wenn man dem anderen nichts Böses tut und nichts stiehlt? Doch Nabals Knechte wussten genau, wie viel sie von der Anwesenheit Davids und seiner Leute profitiert hatten. Sie berichten Abigajil, dass sie wie eine Mauer um sie her gewesen waren, bei Tag und bei Nacht (V.16)!

Doch Nabal wusste dies nicht zu honorieren. Er war ein Ungläubiger. Er glaubte nicht an David, sondern hielt ihn für einen entlaufenen Knecht (V.10) – welch eine Beleidigung für den Gesalbten des HERRN.

Nabal dachte nur an sich: mein Brot, mein Wasser, mein Geschlachtetes, meine Scherer – wie der reiche Kornbauer (vgl. Lk 12,16-21: mein Korn, meine Scheunen, meine Güter). Auch ihr Ende war ähnlich: der Kornbauer starb in der gleichen Nacht, Nabal nach ca. 10 Tagen (V.38).

Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden! (Gal 6,9)

Wer gestohlen hat, stehle nicht mehr, sondern mühe sich vielmehr und wirke mit seinen Händen das Gute, damit er dem Bedürftigen etwas mitzugeben habe! (Eph 4,28)


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