1.Samuel 23,14-28

Mai 30

Heutige Bibellese:

1.Samuel 22,1-23,28 / Johannes 18,28-19,16 / Psalm 119,113-136 / Sprüche 16,4-5


Während Davids Aufenthalt in der Wüste Sif bekam er Besuch von Jonatan. Wie muss ihn der Besuch seines treuen Freundes ermutigt haben. Doch Jonatan erfreute David nicht nur durch seinen Besuch, sondern stärkte dessen Hand in Gott! Wie schön ist es doch, wenn man in Zeiten der Not Freunde hat, die einem nicht nur menschlichen Trost geben, sondern auch den Glauben und das Vertrauen in den Herrn stärken! Bemerkenswert ist Jonatans Demut. Er akzeptiert, dass Gottes Plan nicht für ihn das Königtum vorsah, sondern für David, und ist bereit, sich mit dem zweiten Platz zufrieden zu geben (V.17). Er nahm die ihm zugedachte Stellung ein wie später Johannes, der von Jesus bezeugte: „Er muß wachsen, ich aber abnehmen.“ (Joh 3,30). Leider ging Jonatans Hoffnung, dass er der zweite Mann im Reich sein würde, sobald David König über Israel wäre, nicht in Erfüllung – er starb vorher im Kampf (31,2). Dazu hätte er bei dem verworfenen David bleiben und dessen Leiden teilen müssen (vgl. Röm 8,17). Doch als Kronprinz fühlte er sich auch seinem Vater verpflichtet.

Die Sifiter waren nicht besser als die Bewohner von Keila: Sie verrieten David an Saul. Saul forderte sie auf, dessen Aufenthaltsort genau zu erkunden und machte sich an die Verfolgung. Schließlich hatte er David fast erreicht. In dieser fast aussichtslosen Situation entstand Psalm 54: David, im Glauben durch Jonatans Besuch gestärkt, flehte Gott um Rettung an und bat ihn, sein Gebet zu erhören. Er wurde von Fremden bedroht, die „Gott nicht vor sich gestellt haben“ (Ps 54,3-5). Weil Gott ihn aus aller Not gerettet hatte (Ps 54,9), vertraute er auch jetzt auf dessen Hilfe:

Siehe, Gott ist mir ein Helfer; der Herr ist der, der meine Seele stützt. Er wird das Böse zurücklenken auf meine Feinde; nach deiner Treue bringe sie zum Schweigen! (Ps 54,6-7)

Wie groß ist unser Vertrauen auf Gott? Rechnen wir mit seiner Hilfe, oder lassen wir uns durch „negative“ Erfahrungen zum Zweifeln bringen?

Das Vertrauen Davids wurde nicht enttäuscht. Ein Bote berichtete Saul von einem Einfall der Philister, so dass dieser die Verfolgung Davids abbrechen musste. Gott benutzte die Feinde, um seinen Knecht zu retten.


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