Richter 1,17-2,5

Mai 05

Heutige Bibellese:

Richter 1,1-2,5 / Johannes 4,1-42 / Psalm 105,1-15 / Sprüche 14,14-16


Bereits in Kapitel 1 ist die Schwäche Israels unübersehbar. Juda und Simeon nahmen Gaza, Aschkelon und Ekron nicht ein, die später mit Gat und Aschdod im Fünfstädtebund der Philister verbunden waren. Und sie konnten die Kanaaniter nicht aus der Ebene vertreiben, weil sie sich vor deren eisernen Streitwagen fürchteten (V.19) – dabei hatte der HERR durch Josua explizit gesagt, dass Israel sie trotz dieser Wagen hätte vertreiben können (der HERR ist stärker; Jos 17,18). Benjamin vertrieb die Jebusiter nicht (V.21). Manasse, Ephraim und Sebulon ließen die Kanaaniter in ihrer Mitte wohnen. Bei Asser und Naftali kehrt sich das Kräfteverhältnis um: sie wohnten inmitten der Kanaaniter! Dan wurde von den Amoritern sogar ganz aus seinem Erbteil verdrängt und musste sich ein neues Gebiet erobern.

Ursache für diese Schwäche und das Versagen Israels sind Unglaube und mangelndes Gottvertrauen. Die Feinde sind hier Bilder für die fleischliche Natur der Glaubenden und deren Begierden. Wir müssen das Fleisch und sein Verlangen durch den Glauben an Jesus Christus und die Kraft des Heiligen Geistes töten und tot halten.

[...] Wandelt im Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches nicht erfüllen. [...] Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden. (Gal 5,16.19-21)

Wenn wir nicht nach dem Geist leben, werden wir vom Fleisch und dessen Werken überwältigt. Wir werden besiegt, anstatt zu siegen.

Der Zustand Israels war sehr traurig. Die Stämme waren kraftlos und wurden von den Kanaanitern zurückgedrängt. Darauf verließ der Engel des HERRN (der eine Erscheinung Gottes ist) Gilgal. Dort war das Volk beschnitten worden (ein Bild für das Selbstgericht) und hatte gelernt, dass es nur in der Kraft des HERRN siegen kann. Das Volk hatte diesen Ort des Selbstgerichts verlassen; nun verließ ihn auch der HERR. Der Engel geht nach Bochim, d.h. Weinen (um den verlorenen Segen). Das tröstliche dieser Episode ist, dass der Herr sein Volk auch dann nicht verlässt, wenn es auf falsche Wege gerät, sondern ihm nachgeht, um es zur Umkehr zu bewegen!


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