4.Mose 27,1-11

März 29

Heutige Bibellese:

4.Mose 26,1-27,23 / Lukas 8,22-39 / Psalm 71,17-24 / Sprüche 12,2-3


Der Bibel wird oft „Frauenfeindlichkeit“ vorgeworfen. Es ist nicht zu leugnen, dass Gott einen deutlichen Unterschied zwischen der Stellung von Mann und Frau macht – was aber nicht bedeutet, dass die Frauen in Gottes Augen weniger wert wären. Im Gegenteil: dieser Abschnitt beweist, dass Gott den Frauen deutlich mehr Rechte zugesteht, als das damals in anderen Völkern üblich war – denn in jedem anderen Volk wurden die Frauen nur als „Sachen“ betrachtet und hätten kein Erbteil bekommen. Die Bibel ist also auch bezüglich der Frauenrechte ein sehr modernes Buch, denn sie trat als erste für die Rechte der Frauen ein!

Vorbildlich ist auch Moses Verhalten. Es handelte sich um einen Präzedenzfall und er wusste nicht, wie er auf das Anliegen der Frauen antworten sollte. Er hätte die Bitte abschmettern können, weil man damals Frauen einfach keine Rechte zugestand. Doch das tat er nicht, sondern fragte den HERRN. Auch wir sollten uns mit unseren Fragen an den Herrn wenden, indem wir ihn um Weisheit bitten und in seinem Wort nach Antworten forschen.

Alle Berichte der Bibel sind zu unserer Belehrung geschrieben (Röm 15,4), so dass wir uns fragen müssen, was wir aus dieser Begebenheit noch lernen können. Auch unter den Glaubenden „verteilt“ Gott ein großes Erbe: Wir sind mit geistlichen Segnungen gesegnet; wir erwarten ein himmlisches Erbe (Eph 1,3; 1.Pt 1,4). Aber wir dürfen Gott auch um materielle Dinge und Hilfe bei irdischen Problemen bitten. Wir empfangen nur deshalb so wenig, weil wir so selten mit konkreten Bitten vor Gott treten (Jak 4,2)! Die Selbstsicherheit und Entschlossenheit, mit der die Töchter Zelofhads auftraten, zeigt, dass die Frauen Glauben hatten. Das war sicher ein entscheidender Punkt, weshalb der HERR an ihrer Bitte Gefallen hatte (V.7) und sie belohnte (vgl. Hebr 11,6).

Vor allem aber dürfen wir nicht versäumen, die geistlichen Segnungen, die uns in Christus geschenkt sind und auf die wir ein Anrecht haben, glaubend in Anspruch zu nehmen (Eph 1,3). Genau das taten die Töchter Zelofhads: sie erhoben Anspruch auf ihr Erbteil. So dürfen auch wir unseren himmlischen Vater um geistliche Besitztümer bitten. Wir dürfen ihm sagen, dass wir unser Erbe antreten möchten! Er wird uns gerne segnen.


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