Jeremia 14,11.17; 15,1-7

Sept 08

Heutige Bibellese:

Jeremia 14,11-16,15 / Römer 7,14-8,4 / Psalm 54,1-9 / Sprüche 22,26-27


Mose und Samuel waren beide große Fürbitter. Als Israel sich unmittelbar nach dem Bündnisschluss mit dem HERRN das goldene Kalb machte und Götzendienst betrieb, wollte der HERR das Volk vernichten, doch Mose tat Fürbitte für Gottes Volk und konnte dadurch den Zorn Gottes abwenden (2.Mo 32,7-14; vgl. auch 4.Mo 14,11-20). Die Fürbitte Samuels war nicht ganz so spektakulär. Seine Gebete schenkten dem Volk Israel einen Sieg über die Philister (1.Sam 7,8-10). Und auch danach betete Samuel viel für das Volk. Das Gebet war Bestandteil seines Dienstes und er sagte, dass er sich versündigen würde, wenn er nicht für Israel bitten würde (1.Sam 12,23). Diese Beispiele zeigen uns einerseits, wie wichtig und wirkungsvoll Gebete sind! Deshalb betete auch Jeremia viel. Beten Sie für Gottes Volk? Sowohl für die weltweite Gemeinde als auch für Israel?

Die zweimalige Aufforderung des HERRN an Jeremia, nicht für das Volk zu beten, war daher sehr ernst. Gott selbst ist sehr um den Zustand seines Volkes bemüht. Er möchte, dass die Glaubenden ihm treu nachfolgen und sich durch nichts davon abhalten oder zu Halbherzigkeiten verführen lassen. Deshalb sandte er damals Propheten, die zur Umkehr riefen, sobald das Volk auf Abwege geriet. Und deshalb hat er der Gemeinde Hirten und Lehrer gegeben, die belehren und zurechtweisen – und deren Dienst wir in Liebe achten sollen, selbst wenn wir uns nicht gerne zurechtweisen lassen (1.Thess 5,13). Gott weint und ist in Unruhe, wenn wir eigene Wege gehen und uns in Sünde verstricken (14,17). Es sind seine Liebe und sein Mitleid, die uns zurückrufen! Wenn wir ihm egal wären, würde er uns einfach laufen lassen. Gott hat viel Geduld, sehr viel mehr als wir! Aber auch seine Geduld kann man überstrapazieren. Irgendwann wird Gott müde, Mitleid zu haben (15,6). Dann nimmt er die Worfschaufel und das Gericht ist nahe (15,7 – das gleiche Bild, das Johannes der Täufer auch für das Endgericht über die Menschen benutzt; Mt 3,12).

Auch wir sind aufgefordert, für unsere Geschwister zu beten, wenn wir sehen, dass sie sündigen. Aber auch da gibt es einen Punkt, an dem das Beten nutzlos wird und unterlassen werden soll: wenn die „Sünde zum Tode“ begangen wird (1.Joh 5,16). Wir können nicht genau sagen, worin diese Sünde besteht. 1.Kor 11,30 zeigt, dass es Sünden gibt, die zum frühzeitigen Tod eines Glaubenden führen (in dem Fall durch unwürdige Teilnahme am Abendmahl). Doch so ernst dies auch ist, so muss sich doch kein Glaubender fürchten, seine ewige Errettung zu verlieren. Jeder, der von Herzen an Jesus Christus glaubt, ist sicher errettet (Joh 10,28)!


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