Jeremia 11,16-23

Sept 06

Heutige Bibellese:

Jeremia 10,1-11,23 / Römer 6,1-23 / Psalm 52,1-11 / Sprüche 22,22-23


Das Bild in Vers 16 von dem schönen grünen Ölbaum Israel, dessen Äste abbrechen, weil der HERR das Feuer des Gerichts über dessen Sünden angelegt hat, wird im Römerbrief aufgegriffen und erweitert:

Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist, so rühme dich nicht gegen die Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst - du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich. (Röm 11,17-18)

Anstelle des ungehorsamen Israels wurden wir, die Nationen, die wilden Ölbäume, eingepfropft. Unsere Veredelung (Aufwertung) haben wir aber nur unserer kostbaren Wurzel, dem Volk Israel, zu verdanken. Jesus, der Messias, war zu Israel gesandt worden (Mt 15,24); und unser Heil kommt aus den Juden (Joh 4,22)! Damals war das Abbrechen der Äste eine Folge des Götzendienstes (V.17). In der jetzigen Zeit ist die feindliche Haltung gegenüber dem Evangelium die Ursache ihrer Beiseitesetzung. Doch es gibt Hoffnung, denn um der Väter willen wird dies nicht so bleiben (Röm 11,28)!

Doch nicht nur Israel hat mit der Ablehnung Jesu den Ast, auf dem es saß, abgesägt. Auch jeder andere Mensch, der Jesus verwirft, tut das Gleiche. Der HERR hatte nicht nur Israel gepflanzt (V.17), sondern jeder Mensch verdankt sein Leben Gott. Wer Jesus ablehnt, lehnt auch den Vater ab (1.Joh 2,23) und muss Unheil fürchten (vgl. V.17), weil der Zorn Gottes eines Tages alle gottlosen Menschen wegen ihrer Sünden richten wird (Röm 1,18).

Wer sich, wie Jeremia, auf die Seite Gottes stellt und die Menschen vor dem drohenden Unheil warnt, der muss mit Ablehnung oder Schlimmerem rechnen (V.19.21). Doch das sollte kein Hinderungsgrund sein, denn die Verkündigung des Evangeliums ist die einzige Möglichkeit, Menschen aus der Verlorenheit zu retten. Die Devise lautet daher: durchhalten, weitermachen und dem Herrn die Rache anvertrauen (V.20).

[...] so spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, ich suche sie heim. (Jer 11,22)


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