Jesaja 30,1.15.18-26.31
Heutige Bibellese:
Jesaja 30,18-33,16 / Apostelgeschichte 19,11-20,1 / Psalm 31,10-19 / Sprüche 20,29-30
Israel stand angesichts der assyrischen Bedrohung in der Versuchung, ein Bündnis mit Ägypten zu schließen (V.1). Diese sichtbare Hilfsquelle schien greifbarer zu sein als das Vertrauen auf den unsichtbaren HERRN. Doch was sagt der Herr dazu?
Denn so spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe werdet ihr gerettet. In Stillsein und in Vertrauen ist eure Stärke. [...] (Jes 30,15)
Muss er nicht oft auch zu uns so reden? Oft meinen wir, dieses oder jenes nötig zu haben, damit uns geholfen ist, damit es uns wieder gut geht usw. Doch Gott sagt: Kehrt um (d.h. tut Buße) und wartet in Ruhe. Unsere Stärke liegt nicht in eigenen Aktivitäten, nicht daran, uns selbst die Hilfe zurechtzubasteln, sondern still und vertrauensvoll auf die Hilfe Gottes zu warten. Das ist keine Schwachheit, sondern genau das ist unsere Stärke!
Manches Mal wird unsere Geduld dabei sehr auf die Probe gestellt und es scheint, als würde der HERR uns nicht mehr gnädig sein. Doch so wie wir auf ihn warten, so wartet auch er darauf, dass der rechte Zeitpunkt gekommen ist, seine Gnade zu zeigen (V.18)! Nur er weiß, wann das ist, wann die Situation dafür günstig ist und wir gelernt haben, was wir lernen mussten. Der Herr selbst wartet – deshalb: glücklich alle, die auf ihn warten (harren; V.18). Wer vorher die Geduld verliert, der verliert auch den Segen, der dem geduldigen Ausharren folgen wird (V.23-26).
Der HERR hatte schon längst beschlossen, die Assyrer zu vernichten (V.31). Wie töricht war es daher, dass das Nordreich dennoch das Bündnis mit Ägypten schloss und als Folge davon in die assyrische Gefangenschaft geriet (2.Kön 17,4-6). Der HERR ließ sie genau das „ernten“, was sie mit ihrem Bündnis zu verhindern gesucht hatten!