Hosea 6,1-7,10

Juli 24

Heutige Bibellese:

Hosea 4,1-7,16 / 1.Korinther 6,1-20 / Psalm 19,1-15 / Sprüche 19,26


Nach dem Ausblick auf die herrliche Zukunft Israels in 6,1-3 richtet sich der Blick wieder auf die Gegenwart. Was sollte der HERR mit Ephraim (dieser Name wird von den Propheten oft stellvertretend für ganz Israel benutzt) und Juda tun (V.4)? Er liebt sein Volk, und daran änderte auch alles Versagen nichts: Sie bleiben Auserwählte „um der Väter willen“ (Röm 9,28). Doch während seine Liebe bleibt, war ihre Liebe so flüchtig wie eine Morgenwolke und wie Tau, der bei Sonnenaufgang herrlich glitzert, aber schnell verschwindet, wenn die Sonne höher steigt. Wie oft ist auch unsere Liebe großen Schwankungen unterworfen und verschwindet, wenn es brenzlig wird. Danken wir Gott, dass seine Liebe zu uns unveränderlich ist und bleibt!

Israel hatte den Bund übertreten und treulos gehandelt, deshalb musste der HERR es strafen – trotz seiner Liebe zu ihnen. Das Volk war wie Adam (V.7), der Gott untreu wurde und das einzige Gebot, das Gott ihm gegeben hatte, übertrat. Deshalb wurde er aus dem Garten Eden vertrieben. Die Israeliten hatte mehr als ein Gebot bekommen und mehr als ein Gebot übertreten. Sie wurden untreu wie Adam und nun drohte ihnen das gleiche Gericht: sie sollten aus ihrem Land vertrieben werden.

Ungerechtigkeit und Gewalttat waren im ganzen Land zu finden. Die Priester raubten und mordeten auf dem Weg nach Sichem (V.9) – eine der Zufluchtsstädte, in die ein versehentlicher Totschläger fliehen konnte, um seinen Nachstellern zu entkommen und sein Leben zu retten! Vers 10 lässt erahnen, dass sich Israel nicht nur der geistlichen Hurerei schuldig gemacht hatte, indem es fremden Göttern diente, sondern auch die mit dem heidnischen Götzendienst verbundenen Ausschweifungen und Hurerei im wörtlichen Sinne übernommen hatte. Hatten sie vergessen, dass der HERR sich an alle Taten erinnert (7,2)? Der HERR würde einst Israel heilen, aber dazu müssen noch mal alle Schandtaten und Bosheiten aufgedeckt werden. Umkehr zu Gott setzt Buße (Sündenbekenntnis) voraus. Nur so kann die Sünde vergeben werden.

In Vers 8 stoßen wir wieder auf das Thema der fehlenden Absonderung. Vermischung mit anderen Völkern (oder auf uns übertragen: mit Nichtglaubenden) schwächt die (geistliche) Kraft, ist ein Hindernis im (geistlichen) Kampf (vgl. 2.Kor 6,14)! Israel nahm die Kennzeichen seines nationalen Verfalls nicht einmal wahr; es erkannte nicht, dass sich graues Haar bei ihm eingeschlichen hatte (V.9). Haben wir erkannt, in welchem Zustand wir uns vor Gott befinden, kraftvoll oder schwach?

Selbst wenn es schlimm um das Volk Gottes bestellt sein mag: Der Herr gibt die Möglichkeit, zu ihm umzukehren – aber man muss sie auch nutzen (V.10)!


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