2.Könige 16

Juli 22

Heutige Bibellese:

2.Könige 15,1-17,6 / 1.Korinther 4,1-21 / Psalm 18,17-32 / Sprüche 19,22-23


Schon von Beginn seiner Regierung an betrieb Ahas schändlichsten Götzendienst und opferte sogar seinen Sohn (V.2-4). Als König Ahas in Damaskus eintraf und den dortigen Altar sah, schickte er sogleich eine Nachbildung und die Maße zu dem Priester Uria, damit er einen entsprechenden Altar bauen würde. Dies geschah bis zur Rückkehr des Ahas (V.10-11). Der Grund für diese Aktion steht in 2.Chr 28,23. Weil die Götter von Aram ihn geschlagen hatten, wollte er ihnen opfern, damit sie ihm gegen die Feinde (die Edomiter und Philister; 2.Chr 28,17-19) helfen sollten, die ihn bedrängten; doch das war natürlich nutzlos, weil der HERR selbst diese Feinde gesandt hatte, um Ahas und Juda zu demütigen!

Der Priester Uria war eigentlich ein zuverlässiger Mann; der Prophet Jesaja hatte ihn als einen zuverlässigen Zeugen gewählt (Jes 8,2). Scheinbar fehlte ihm der Mut, sich gegen König Ahas zu stellen (während der Priester Asarja sich nicht gescheut hatte, dem hochmütigen Usija entgegenzutreten, als dieser im Tempel opfern wollte; 2.Chr 26,17-18).

Sobald Ahas aus Damaskus zurückkehrte, opferte er auf dem neuen Altar. Interessant ist, welche Opfer er darbrachte: Brand-, Speis-, Trank- und Heilsopfer. Sünd- und Schuldopfer dagegen fehlten! Ahas hatte kein Unrechtsempfinden. Ist das nicht auch ein Problem vieler unserer Zeitgenossen? Sie wollen vor Gott gut dastehen, sind auch bereit, Opfer (im übertragenen Sinn) zu bringen – aber sie verstehen nicht, dass sie dazu ein Sünd- und Schuldopfer benötigen: Jesus Christus (nicht mehr und nicht weniger).

Anschließend rückte Ahas den „alten“ Altar von seiner Stelle weg. Vermutlich hatte Uria ihn absichtlich stehen lassen, denn ihm war sicher nicht wohl, als er den neuen Altar anfertigte. Aber zwei Altäre vertragen sich nicht miteinander. Es kann nur einen geben (vgl. Mt 6,24)! Dabei ist der Altar ein Bild für den Tisch des HERRN, das Abendmahl (1.Kor 10,18; vgl. Hebr 13,10).

Auch für die Notwendigkeit der Reinigung (von Sünden) hatte Ahas keinen Sinn. Er entfernte die Kessel und ließ das bronzene Meer auf das Steinpflaster stellen (V.17). Möglicherweise ging die Bronze der Rinder und Kessel als Tribut an den König von Assur. Dann überdachte er noch die Sabbathalle und veränderte den äußeren Eingang des Königs am Haus des HERRN. Der König wagte es, den Tempel, der nach den Plänen Gottes gebaut worden war, zu verändern. Er meinte, ihn seinem Geschmack oder seinen Bedürfnissen anpassen zu müssen. Und wie viele Menschen meinen, gleiches mit der Gemeinde tun zu müssen oder zu dürfen! Dabei hat der Herr selbst festgelegt, wie man sich in seinem Haus, der Gemeinde, verhalten muss (2.Tim 3,15). Wir haben kein Recht, daran etwas zu ändern. Doch die ersten Veränderungen gingen schon auf Jotam, den Vater des Ahas zurück, der am oberen Tor des Hauses des HERRN baute (15,35). Die Anfänge sind oft klein. Aber wenn man es wagt, das Haus Gottes eigenmächtig zu verändern (und sei die Änderung auch noch so klein), dann landet man später bei einem anderen Altar!


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