Amos 4; 5,4.6

Juli 20

Heutige Bibellese:

Amos 4,1-6,14 / 1.Korinther 2,6-3,4 / Psalm 17,1-15 / Sprüche 19,18-19


Die reiche Oberschicht – und zu der gehörten in der wirtschaftlichen Blütezeit unter Jerobeam II. nicht wenige – schwelgte im Luxus, und das auf Kosten der Armen und Geringen (V.1). Die einst heiligen Orte, Bethel (der Ort, wo Gott dem Jakob erschienen war; 1.Mo 28) und Gilgal (wo durch die Beschneidung die Schande Ägyptens abgewälzt worden war; Jos 5), waren zu Stätten des Götzendienstes und Verbrechens geworden. Die Aufforderung, Gesäuertes in Rauch aufsteigen zu lassen (V.5), ist vermutlich spöttisch gemeint. Normalerweise durfte nichts Gesäuertes geopfert werden (nur zwei Ausnahmen werden erwähnt, bei denen gesäuertes Brot erlaubt war: 3.Mo 7,13; 23,17). Sauerteig ist in der Bibel ein Symbol für die Sünde, so dass Amos sie dazu auffordert, mit dem Sündigen fortzufahren – wie sie es liebten (V.5)!

Der HERR hatte Israel immer wieder gewarnt, um es zur Umkehr zu bewegen. Er hatte Hungersnöte geschickt (wenn man nichts zu essen hat, bleiben die Zähne sauber und blank). Er hatte sie mit Trockenheit gestraft. Und wenn es regnete, dann nur auf die eine Stadt und das eine Feld, während andere „leer“ ausgingen. Das Getreide wurde von Krankheiten befallen, Heuschrecken fraßen die Ernte auf. Menschen oder Vieh erkrankten an Pest, Männer fielen im Krieg – doch auf alle diese Warnungen reagierte das Volk nicht! Nicht hinter jedem Unglück und jedem Missgeschick steht Gott. Dennoch: Wenn einem Unglück widerfährt, ist es nicht verkehrt zu überlegen, ob der Herr dadurch zu einem reden möchte.

Wir alle müssen Gott einmal Rechenschaft über unser Leben geben. Sind Sie auf diesen Tag vorbereitet? Wären Sie bereit, wenn das schon heute der Fall wäre? Vers 12 wird gerne in Evangelisationen benutzt. Doch ursprünglich richtete er sich an das Volk Gottes, an Israel! Wir sollten stets bereit sein, unserem Herrn zu begegnen!

Wie bereitet man sich am besten auf die Begegnung mit dem Herrn vor? Indem man versucht, alles Böse zu meiden, viel Gutes tut, viel für die Mission spendet usw.? Ja und nein. Der HERR spricht zu Israel: „Sucht mich und lebt!“ (5,4.6) Wenn wir mit ganzem Herzen den Herrn suchen, uns nach ihm selbst ausstrecken (nicht auf bestimmte Personen, Orte usw. blicken, nicht nach Gilgal und Bethel gehen, sondern zu IHM selbst), dann wirkt sich das automatisch positiv auf unser Verhalten aus. Dann werden wir uns auf das Kommen Jesu freuen und ihm antworten: „Komm, Herr Jesus!“

Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. Amen, komm, Herr Jesus! (Offb 22,20)


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