1.Könige 6

Juni 27

Heutige Bibellese:

1.Könige 5,15-6,38 / Jakobus 4,13-5,20 / Psalm 145,1-21 / Sprüche 18,1


Im Gegensatz zu den Cherubim, die auf der Deckplatte der Bundeslade waren und deren Köpfe einander zugewandt waren (sie blickten auf das Gesetz in der Lade sowie das am Versöhnungstag gesprengte Blut), blickten die beiden zusätzlich hergestellten Cherubim in den Raum (V.23-28). Wenn aber die Herrschaft Christi (die durch die Herrschaft Salomos vorgeschattet wird) anbricht (und in gewisser Weise ist sie das bereits), blicken die Cherubim in den Raum und überwachen den Dienst im Tempel (vgl. 1.Kor 11,10; 1.Pt 1,12).

Cherubim gehören zu den Engeln. Sie haben mit dem Schutz bzw. der Verteidigung der Herrlichkeit Gottes zu tun (1.Mo 3,24) und sind auch mit Gottes Thron verbunden (von wo aus Gottes Gerichte starten; die vier lebendigen Wesen um den Thron Gottes, Off 4,7, tragen die gleichen Merkmale wie die Cherubim in Hes 1,10; 10,14, die den Thron Gottes tragen).

Das Ölbaumholz, aus dem die Cherubim im Allerheiligsten gefertigt waren, scheint wertvoller gewesen zu sein als die anderen Hölzer. Es wurde auch für die Türrahmen der Türen zum Heiligtum und Allerheiligsten verwendet, aber nur die Türflügel zum Allerheiligsten waren aus Ölbaumholz (V.31-34).

Der Tempel war aus Steinen (Felsblöcken) gefertigt (V.7), die mit Zedernholz verkleidet wurden, der Fußboden des Heiligen mit Wachholderbrettern (V.15.17), der des Allerheiligsten dagegen auch mit Zedernholz (V.16). Das Holz wiederum wurde mit Gold überzogen (V.20-22.30). Die Bedeutung der Zeder kann man aus 5,13 ablesen, wo über die Dichtungen Salomos berichtet wird, der über die Bäume redete, „angefangen von der Zeder, die auf dem Libanon steht, bis zum Ysop, der an der Mauer wächst“. Der Ysop ist nicht die kleinste Pflanze, wohl aber der kleinste Baum bzw. Strauch. Die Zeder ist der größte, erhabenste Baum. Über diese alle redete Salomo. Ysop und Zedernholz treten auch bei der Reinigung des Aussätzigen auf (3.Mo 14,4). Sie zeigen, dass alle Bereiche der menschlichen Natur (vom Kleinsten bis zum Größten) unter die reinigende Kraft des Blutes Christi gebracht werden müssen. Ebenso zeigt der Goldüberzug des Zedernholzes, dass auch unsere natürliche oder geistliche Größe nicht sichtbar bleiben soll, sondern mit der Herrlichkeit Gottes „übergoldet“ werden muss, um wirklich schön zu sein.

Das Zedernholz wurde mit Schnitzwerk aus Blättern und aufbrechenden Blüten verziert (V.17) bzw. mit Cherubim, Palmen und aufbrechenden Blüten. Manche vermuten, dass die Palmen an den Baum des Lebens erinnern sollten und man sich beim Betreten des Tempels wie im Paradies gefühlt habe. Nach siebeneinhalb Jahren Bauzeit (d.h. acht Sommern) wurde der Tempel fertig (V.1.37-38).


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