2.Samuel 21,15-22

Juni 15

Heutige Bibellese:

2.Samuel 20,23-22,20 / Apostelgeschichte 10,1-23 / Psalm 133,1-3 / Sprüche 17,7-8


Ganz am Anfang hatte David bereits gegen die Philister gekämpft und ihren Anführer Goliath getötet. Am Ende seines Lebens hatte er wieder mit dem gleichen Feind zu tun. David wollte wieder gegen den Feind kämpfen, doch er hatte nicht mehr die gleiche Kraft wie früher, sondern war ermüdet. Wären ihm nicht seine Freunde zu Hilfe gekommen, wäre er im Kampf umgekommen!

In V.19 wird wieder Goliath als Name genannt. 1.Chr 20,5 macht dagegen deutlich, dass es sich hierbei um einen Schreibfehler handeln muss. Elhanan erschlug nicht Goliath, sondern dessen Bruder Lachmi. Dennoch ist die Bezeichnung in V.19 sehr aufschlussreich. Sie lehrt uns, dass ein Feind nicht tot ist, auch wenn wir ihn einmal besiegt haben. Er kommt in gleicher Gestalt wieder – selbst wenn es sich um den Bruder handelt, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht.

Die Philister sind ein Bild für das Fleisch, d.h. für unsere alte Natur. Bis zu unserem Tod haben wir mit diesem Feind zu tun, und selbst im Alter wird dieser Kampf nicht leichter – im Gegenteil, eher stärker, weil die Kräfte schwinden.

Man kann das Bild auch auf den Dienst für den HERRN anwenden. Irgendwann ist der Zeitpunkt erreicht, wo man nicht mehr die nötige Kraft für den Dienst hat. Dann ist es Zeit, anderen das Feld zu überlassen. Oft erkennt man selbst nicht, wann der Zeitpunkt dafür gekommen ist – auch bei David war es so, dass er noch kämpfen wollte. Doch David hatte Freunde, die sowohl seinen Dienst übernahmen als auch ihm behutsam deutlich machen konnten, dass er nicht mehr kämpfen sollte. Sie sprachen mit Würde und Respekt, als sie ihn als Leuchte Israels bezeichneten, und wollten nicht, dass diese Leuchte im Kampf ausgelöscht würde. Unsere alten, bewährten Geschwister haben es nicht verdient, auf eine weniger liebe- und würdevolle Art und Weise vom Dienst entbunden zu werden.


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