Apostelgeschichte 7,1-53

Juni 10

Heutige Bibellese:

2.Samuel 14,1-15,22 / Apostelgeschichte 7,30-53 / Psalm 128,1-6 / Sprüche 16,31-33


Stephanus war angeklagt worden, dass er gegen das Gesetz lehren würde, indem er sagte, dass Jesus von Nazareth „die heilige Stätte“ (den Tempel) zerstören und die Gebräuche verändern würde. Stephanus antwortete auf diesen Vorwurf, indem er einerseits zeigte, dass alle Propheten Gottes vom Volk verworfen wurden (Josef, Mose und schließlich auch Jesus, der von Mose angekündigte Prophet; V.9.25.29.37.52). Andererseits wies er darauf hin, dass sich die Form der Anbetung in der Geschichte immer wieder geändert hat. Abraham zog im Land umher und baute an verschiedenen Orten Altäre zur Anbetung. Zur Zeit Moses hatte das Volk die Stiftshütte (die sie durch ihren Götzendienst entweihten, V.42-43). Die Stiftshütte blieb bis zur Zeit Davids (V.44-45). Dann baute Salomo den Tempel (V.47). Aber schon Salomo war sich bewusst, dass die Himmel der Himmel Gott nicht fassen können, erst recht nicht der Tempel, den er gebaut hatte. Der Prophet Jesaja bestätigt diese Worte und kommt zu dem Schluss, dass es eigentlich unmöglich ist, ihm ein Haus zu bauen (V.49-50; Jes 66,1-2)! Ein Tempel ist nicht nötig und deshalb auch dessen Zerstörung kein „Weltuntergang“. Nach den vielen Änderungen der Anbetungsform in der Vergangenheit sollten die Juden auch für die nächste Veränderung offen sein – und nicht wieder dem Fehler der Väter verfallen und dem Heiligen Geist widerstreben (vgl. V.51).

Es ist sogar ein Vorrecht, dass wir – wie Abraham – Gott an jedem Ort anbeten können!

Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter. (Joh 4,23)


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