Apostelgeschichte 4,32-37

Juni 06

Heutige Bibellese:

2.Samuel 7,1-8,18 / Apostelgeschichte 4,1-37 / Psalm 124,1-8 / Sprüche 16,24


In der Anfangszeit war die Menge der Glaubenden eins – ein Herz und eine Seele (V.32) –, wofür Jesus gebetet hatte:

[...] damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. (Joh 17,21)

Vermutlich war genau diese Einheit einer der entscheidenden Faktoren dafür, dass das Zeugnis der Apostel von der Auferstehung Jesu große Kraft hatte und große Gnade auf allen lag (V.33).

Die Einheit der Glaubenden fand darin praktischen Ausdruck, dass niemand an seinem Besitz „klebte“, sondern überzähliger Besitz nach und nach verkauft wurde um den Bedarf der Bedürftigen zu decken (V.34-35). Die griechische Zeitform drückt einen anhaltenden Prozess aus, d.h. es wurde nicht alles auf einmal verkauft, sondern immer wieder, nach und nach.

Einer derjenigen, der seinen Besitz zugunsten anderer veräußerte, war Barnabas, ein Levit, der in Zypern geboren worden war, d.h. ein Diasporajude. Sein Name wird von Lukas mit „Sohn des Trostes“ übersetzt. Die wörtliche Bedeutung des Namens ist „Sohn der Weissagung“; doch gemäß 1.Kor 14,3 ist weissagen ein Reden zur „Erbauung und Ermahnung und Tröstung“, so dass die Angabe des Lukas nicht verkehrt ist.

Barnabas tritt auch an anderen Stellen hervor. So war es der Fürsprache des Barnabas zu verdanken, dass Paulus sich nach seiner Bekehrung den Glaubenden in Jerusalem anschließen konnte. Er wurde zur Begutachtung der Ausbreitung des christlichen Glaubens unter den Heiden in Antiochia ausgesandt, holte später Paulus nach Antiochia zurück und unternahm zusammen mit Paulus die erste Missionsreise (Apg 9,27; 11,22-23.25-26; 13,2).


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