2.Samuel 5,1-5

Juni 05

Heutige Bibellese:

2.Samuel 4,1-6,23 / Apostelgeschichte 3,1-26 / Psalm 123,1-4 / Sprüche 16,20-23


Nachdem mit Isch-Boschet der letzte Konkurrent Davids für den Königsthron über Israel gestorben war, stand einer Wahl zum König nichts mehr im Wege. Dies ist die dritte Ernennung Davids zum König. Zuerst wurde er inmitten seiner Brüder zum König gesalbt (1.Sam 16), dann wurde er (nach langer Zeit der Verwerfung und Flucht) König über seinen Stamm Juda (2,4) und jetzt schließlich über das ganze Volk Israel (V.1-5). Gleiches finden wir bei unserem Herrn Jesus Christus. Bei seinem ersten Kommen wurde er inmitten „seiner Brüder“ (dem Volk Israel) mit dem Heiligen Geist gesalbt (Mt 3,16; Apg 10,38 – und von ihnen genauso verachtet, wie David von seinen Brüdern). Jetzt ist der verworfene Herr Jesus im Himmel. Wenn er wiederkommt, wird er zunächst von dem Überrest Israels erkannt und angenommen werden und kurz darauf im Tausendjährigen Reich über das ganze Volk (d.h. alle Menschen der Erde) als König regieren.

David war dreißig Jahre alt, als er König wurde (V.4). Etwa dreißig Jahre alt war auch Jesus, als er seinen öffentlichen Dienst begann (Lk 3,23).

Isch-Boschet regierte nur zwei Jahre über Israel (d.h. alle Stämme ohne Juda; 2,10). Von David heißt es dagegen, dass er sieben Jahre und sechs Monate lang in Hebron König über Juda war (V.5). V.1 deutet darauf hin, dass David schon kurz nach dem Tode Isch-Boschets König über ganz Israel wurde (und nicht erst fünfeinhalb Jahre später). Vermutlich regierte er auch ganz Israel bis zur Eroberung Jerusalems von Hebron aus, selbst wenn dies in V.5 nicht explizit erwähnt ist (die Aussage, dass er König über Juda war, galt aber weiterhin, so dass diese Annahme kein Widerspruch zu V.5 ist). Eine andere Möglichkeit, das Zeitproblem zu lösen, besteht in der Annahme, dass Isch-Boschet nicht sofort König über den Rest Isaels wurde, sondern Abner ca. 5 Jahre benötigte, um die Philister wieder aus Israel zu vertreiben.

Hebron war als Hauptstadt für das ganze Reich Israel ungünstig, weil es sehr weit im Süden lag und dadurch der Stamm Juda „bevorzugt“ wurde. Jerusalem war dagegen feindliches Territorium und lag auf der Grenze zwischen Juda und Benjamin, d.h. zwischen Juda und dem übrigen Israel, über das Isch-Boschet König gewesen war. Außerdem liegt die Stadt auf einem Berg, der das angrenzende Territorium überragt. Die Wahl Jerusalems zur Hauptstadt war daher sehr geschickt.


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