2.Samuel 10

Juni 07

Heutige Bibellese:

2.Samuel 9,1-11,27 / Apostelgeschichte 5,1-42 / Psalm 125,1-5 / Sprüche 16,25


Kapitel 10 steht in direktem Zusammenhang mit dem folgenden und (obgleich weniger offensichtlich) mit dem vorhergehenden Kapitel. In Kap. 9 hatte David um Jonatans willen dem Hause Sauls Gnade erwiesen (9,1). In Kapitel 10 will er dagegen dem König der Ammoniter, d.h. einem Feind, Gnade erweisen (V.2).

Nahasch, der König der Ammoniter, wurde bereits in 1.Sam 11 erwähnt. Damals, zu Beginn der Herrschaft Sauls, belagerte er Jabesch in Gilead und hatte mit den Bewohnern der Stadt nur unter der Bedingung einen Friedensbund schließen wollen, dass er ihnen das rechte Auge hätte ausstechen dürfen (1.Sam 11,1-2). Damals war er also alles andere als gnädig gewesen. Doch zu einem späteren Zeitpunkt hatte er David Gnade erwiesen (V.2). Die Bibel berichtet nicht, wann das gewesen ist. Vielleicht während seines Exils, als er vor Saul floh. Weil David von Nahasch gnädig behandelt worden war, war es auch keine Schwäche Davids, dass er dessen Sohn Hanum Gnade erweisen wollte (obwohl die Ammoniter zu den Feinden Israels zählten), sondern durchaus angemessen.

David sandte Boten zu ihm, um ihm Gnade anzubieten. Während Mefi-Boschet das durch einen Boten übermittelte Gnadenangebot angenommen hatte (9,5-6), lehnte Hanum es ab. Er hörte auf seine schlechten Ratgeber. Dies kommt leider des öfteren vor. So hörte Rehabeam, der Sohn Salomos, auf den schlechten Rat der Jüngeren, anstatt dem Rat der Alten zu folgen (1.Kön 12,8). Auch der letzte König Judas vor dem Exil, Zedekia, hörte nicht auf den guten Rat Jeremias (z.B. Jer 38,14-25).

David ist hier zum letzten Mal (vor seinem Fall in Kapitel 11) ein Bild für den Herrn Jesus, der seine Boten aussendet, um den Menschen seine Gnade anzubieten. Wer es ablehnt, bleibt ein Feind Christi und sollte sich ernsthaft überlegen, ob er dessen Übermacht gewachsen ist (vgl. Lk 14,31-32). Im Gericht kann er nicht bestehen! Wer dagegen das Angebot annimmt, seine Unwürdigkeit bekennt und sich vor Jesus Christus niederwirft (9,6.8), dem ist dessen Vergebung und Gnade sicher.

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