Heutige Bibellese:

2.Samuel 2,12-3,39 / Apostelgeschichte 2,1-47 / Psalm 122,1-9 / Sprüche 16,18-19

Apostelgeschichte 2 ist das Gegenstück zu 1.Mose 11,1-9, den Turmbau zu Babel. In Babel kam es infolge der Auflehnung gegen Gott zur Sprachverwirrung, zur Trennung, zum gegenseitigen Nichtverstehenkönnen. Zu Pfingsten geschah genau das Umgekehrte: ein Sprachwunder, das die Sprachbarriere überwand und Trennungen aufhob. Menschen aus den verschiedensten Gebieten hörten das Evangelium in ihrer Muttersprache. Wie in Babel, so konnten auch hier die Menschen plötzlich in einer neuen Sprache sprechen, die sie vorher nicht kannten. In Babel konnten die Menschen aber nur in einer Sprache reden (und verloren sogar ihre ursprüngliche Sprache). Hier konnten die Menschen dagegen in mehreren Sprachen reden.

Das Sprachenwunder zeigt, dass das Evangelium Sprach-, Kultur- und Rassenschranken überwindet. In Christus wird das Trennende beseitigt; in ihm kommt es zur Zusammenführung und Vereinigung der Menschen.

Denn er [Christus Jesus] ist unser Friede. Er hat aus beiden [Juden und Heiden] eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung, die Feindschaft, in seinem Fleisch abgebrochen. Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend - in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat. [...] In ihm zusammengefügt, wächst der ganze Bau zu einem heiligen Tempel im Herrn [...] (Eph 2,14-16.21)

Apg 2 zeigt sehr deutlich, dass die Gabe des Sprachenredens kein sinnloses „Gelalle“, sondern das Reden in einer Fremdsprache ist. Das erklärt auch die zwei unterschiedlichen Reaktionen der Menschen. Die einen (die Auslandsjuden) gerieten in Verlegenheit, weil sie von den großen Taten Gottes hörten (V.11-12). Die Einheimischen spotteten dagegen und meinten, die Jünger seinen betrunken (V.13), weil sie die Fremdsprachen nicht verstehen konnten (vgl. 1.Kor 14,2)!

Nächster Tag Vorheriger Tag