1.Samuel 31

Juni 03

Heutige Bibellese:

2.Samuel 1,1-2,11 / Apostelgeschichte 1,1-26 / Psalm 121,1-8 / Sprüche 16,16-17


In diesem Kapitel wird das Ende Sauls geschildert. Er brachte sich im Kampf gegen die Philister selbst um, weil seine Lage hoffnungslos geworden war. Es ist einer der wenigen Selbstmorde, von denen in der Bibel berichtet wird (vgl. das Ende des Verräters Judas, Mt 27,5). Saul führte sich selbst und das Volk ins Verderben (V.1-7). Diese Tatsache zeigt besonders deutlich, dass Saul ein Bild für den Anti-Christus ist, den Menschen, der anstelle des Christus auftreten und sich selbst für Christus ausgeben wird (so wie Saul die Stelle des Königs Israels innehatte, die eigentlich David, der Mann nach dem Herzen Gottes, erhalten sollte).

So zeigt das Ende Sauls auch einige Ähnlichkeiten mit dem Tode Jesu, aber auch deutliche Unterschiede. Beide starben freiwillig. Saul, um einer Ermordung durch den Feind zu entgehen (V.3-4). Jesus gab sein Leben, um durch seinen Tod den Feind zu besiegen (2.Tim 1,10; Hebr 2,14). Köpfe und Waffen feindlicher Anführer scheinen in der damaligen Zeit eine wichtige Kriegstrophäe gewesen zu sein. Die Philister hieben Sauls Kopf ab und sandten ihn im Land der Philister umher (V.9). Auch David hatte einst Goliath den Kopf abgehauen und nach Jerusalem gebracht (vermutlich erst eine geraume Zeit später, nach der Eroberung Jerusalems; 17,49). Sauls Waffen wurden in das Haus der Astarot gebracht (V.10). Goliaths Schwert befand sich später bei der Bundeslade in Nob (21,10).

Nach dem Tode Jesu kamen Freunde, um seinen Leib zu beerdigen (Josef von Arimathia und Nikodemus; Joh 19,38-42). Auch Saul hatte Freunde, die dafür sorgten, dass seine Gebeine bestattet wurden: die Männer von Jabesch, denen er ganz zu Beginn in großer Not geholfen hatte (Kap. 11). Normalerweise wird das Verbrennen einer Leiche als Schande und Verunehrung betrachtet (V.12). Doch in diesem Fall entschuldigen selbst jüdische Ausleger das Verhalten der Männer von Jabesch. Es war notwendig, um den Transport der (vermutlich schon zum Teil verwesenden Leichen) zu ermöglichen.

Saul wurde von den Philistern aufgehängt und damit zum Fluch gemacht (V.10). Jesus wurde am Kreuz freiwillig ein Fluch für uns, um uns von dem Fluch des Gesetzes zu befreien (Gal 3,13).

Saul stand nicht am dritten Tag auf. Er wurde sieben Tage lang betrauert (V.13). Und doch gibt es eine „Auferstehung“: die „Auferstehung“ Davids als König, die im 2. Buch Samuel beschrieben wird.


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