Johannes 21,20-23

Juni 02

Heutige Bibellese:

1.Samuel 29,1-31,13 / Johannes 21,1-25 / Psalm 120,1-7 / Sprüche 16,10-15


Jesu Antwort an Petrus: „Wenn ich will, dass er [Johannes] bleibe, bis ich komme, was geht es dich an?“ (V.22), wurde von vielen falsch verstanden. Sie dachten, dass er nicht sterben würde (V.23). Doch das hatte Jesus nicht gesagt! Vielmehr hatte er gesagt, dass das Schicksal des Johannes von seinem (Jesu) Willen abhing und dass Petrus das überhaupt nichts anging! Petrus hatte sich nur um eins zu kümmern: Dass ER Jesus (treu) nachfolgte (V.22). Wie viel Zeit und Energie wird auch heute noch dadurch vergeudet, dass Jünger Jesu mehr auf das sehen, was der Herr durch andere wirkt und dadurch eifersüchtig, unzufrieden und nachlässig werden, anstatt sich vor allem darum zu kümmern, dass sie dem Herrn von ganzen Herzen und mit ganzer Kraft nachfolgen! Nur darum sollen wir uns kümmern. Alles andere ist eine Sache zwischen dem Herrn und dem anderen Jünger.

Wenn man V.22 auf den Dienst bezieht, dann bleibt Johannes wirklich bis zum Wiederkommen Christi. Petrus war berufen worden, als er Netze auswarf (Mt 4,18; Mk 1,16; Lk 5,5). Diese Tätigkeit charakterisierte auch seinen späteren Dienst. Er warf das Netz des Evangeliums aus: Pfingsten in Jerusalem, dann in Samaria, Cäsarea usw. Johannes wurde dagegen berufen, als er Netze ausbesserte (Mt 4,21; Mk 1,19). Er schrieb seine Briefe, das Evangelium und die Offenbarung, als die Fundamente des Glaubens angegriffen wurden (Gottheit Christi, ewige Sohnschaft, wahres Menschsein usw.) und antichristliche Geister am Werk waren. Seine Schriften dienen dazu, Missstände offen zu legen und die dadurch entstandenen „Löcher“ zu stopfen. Die Offenbarung schließlich gibt Zeugnis von den Ereignissen bis zum Wiederkommen Christi. In diesem Sinne bleibt Johannes bis zum Wiederkommen Jesu!


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