Johannes 13,30

Mai 23

Heutige Bibellese:

1.Samuel 10,1-11,15 / Johannes 13,1-30 / Psalm 119,1-16 / Sprüche 15,21-23


Es ist nicht weiter verwunderlich, dass dieser Vers gerade im Johannesevangelium steht, in dem Jesus als das Licht der Welt vorgestellt wird. Judas hatte alle seine Worte darüber gehört: dass jeder, der in der Finsternis wandelt, nicht weiß, wohin er geht (12,35); dass er gekommen ist, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bleibt (12,46); und schließlich dass das Kommen des Lichtes in die Welt Gericht bedeutet – aber die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, weil ihre Werke böse waren (3,19). Das Herz des Judas blieb davon unberührt. Die Finsternis der Nacht war ein letztes Erinnerungszeichen – doch Judas ließ sich von seinem Plan nicht abbringen. Die Finsternis war ein Bild seines geistlichen Zustandes.

Das Beispiel des Judas zeigt uns, dass manche Menschen dem Bösen so verhaftet sind, dass sie selbst bei Aufwendung größter missionarischer Aktivitäten nicht für den Glauben zu gewinnen sind. Wir sind verpflichtet, das uns Mögliche zu tun. Aber wenn ein Mensch verhärtet bleibt, brauchen wir das nicht unserer „Unfähigkeit“ zuzuschreiben. Jesus war mindestens drei Jahre lang mit Judas umhergezogen. Drei Jahre in der Gegenwart des besten Missionars reichten nicht aus. Jeder Mensch muss sich selbst entscheiden, ob er zu Jesus „ja“ sagt oder nicht. Falls er sich gegen ihn entscheidet, muss er auch die Konsequenzen selbst tragen: er bleibt in der Finsternis und geht dem Verderben entgegen.


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